2)
kommenlieit unserer Sinne, unserer Instrumente, mit denen die Grössen
beobachtet werden, herrühren. Diese zufälligen Felder können sowohl
positiv als negativ sein, und es ist diess beides gleich wahrscheinlich;
die Beobachtungen werden sich auch, wenn gehörige Vorsicht angewendet
wird, der Wahrheit sehr nähern, und es ist daher unwahrscheinlicher
einen grossen zufälligen Fehler, als einen kleinen zu begehen.
Die Wahrscheinlichkeit einen Fehler A zu begehen wird daher desto
grösser, je kleiner der Fehler, und umgekehrt wird sie auch desto kleiner
je grösser der Fehler wird, bis sie endlich verschwinden muss, wenn A,
sei es in positivem oder negativem Werthe, eine gewisse durch die Natur
der Beobachtung gegebene Grenze überschreitet.
Die Wahrscheinlichkeit einen Fehler A zu begehen, wird daher eine
Funktion desselben und zwar eine stetige, weil bei kleinen Aenderungen
von A auch die Wahrscheinlichkeit sich nur wenig ändern wird.
Da die Beobachtungsfehler sowohl positiv als negativ sein können,
so muss auch die Wahrscheinlichkeit (A), damit sie dieser Bedingung
entspreche, eine gerade Funktion von A sein.
Für den Fehler A = o muss diese Funktion ein Maximum werden
und für A = «, wenn angenommen wird, dass man über a hinaus nicht
fehlen kann, ein Minimum oder — o werden. Mit Hilfe der Wahrschein
lichkeitsrechnung erhält man für die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fehler
zwischen den unendlich nahen Grenzen A und A 4- d A liege:
7, h 2 A 2
1)
V*
in welchem Ausdrucke h die Art und Genauigkeit der Beobachtung
ausdrückt, und desswegen auch Maass der Präcission heisst, n dagegen
die ludolfische Zahl e die Basis der natürlichen Logarithmen bedeutet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Fehler zwischen beliebigen Grenzen
a und b liege, wird sein
_A = &
p A
a, b J
A = a