Full text: Technische Anleitung zur Ausführung der trigonometrischen Operationen des Katasters

247 
Punkt in Siebenbürgen fortschreitend bis zum Observatorium auf zwei 
fachem Wege durchgeführt. 
c) Am Observatorium wurde das erste Azimuth auf die Pyramide 
Presbe ausgemittelt und mit diesem endlich die ebenen Coordinateli des 
siebenbtirgischen Dreiecksnetzes definitiv festgestellt. 
Hierbei hatte man die Rechnung sämmtlicher Positionen der zwi 
schen Ofen und Siebenbürgen liegenden Dreieckspunkte erspart, und da 
bei genau dieselben Resultate erlangt. 
Die zwei Hauptpunkte Ofen und Hermannstadt sind nun geodätisch 
verbunden, und eine angewendete Controllrechnung bei mehreren trigo 
nometrischen Punkten an der Grenze zwischen diesen beiden Ländern 
lieferte ganz scharf übereinstimmende Resultate in den Positionen dieser 
Punkte, die geografische Lage des Hermannstädter Observatoriums wurde 
durch die besagte Berechnung abgeleitet: 
Breite o == 45° — 50' — 25*^130 
Länge o == 41° — 4G' — 32*"713, 
und das Azimuth der Seite, Observatorium Presbe 
a = 359° — 17' — 15*" 144 
und diese Daten wurden der Coordinatenberechnung von Siebenbürgen 
zu Grunde gelegt. 
§. 126. Yon den zur ungarischen Krone gehörigen Ländern wurde 
Croatien und Slavonien nebst dem Comitate Syrmien auf einen beson 
deren Meridian, der durch den Thurm des Klosters Ivanich geht, aufge 
nommen. Die im §.85 unter 10) gegebene Position und das an die 
sem Hauptpunkte der Coordinatenrechnung zu Grunde gelegte erste Azi 
muth wurden von der k. k. Militär-Triangulirung astronomisch beobachtet, 
i Die aus der astronomischen Beobachtung resultirenden Daten stim 
men aber mit den geodätischen zifferrichtig nie überein; oft zeigen sich 
sogar sehr bedeutende Differenzen, die ihren Grund in der Ablenkung 
der Libelle durch grosse Gebirgsmassen oder ungleichförmige Verthci- 
lung der Dichtigkeit der Erdmasse haben und sowohl die astronomisch 
beobachtete Polhöhe, wie auch das Azimuth beeinflussen. Aus diesem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.