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Punkt in Siebenbürgen fortschreitend bis zum Observatorium auf zwei
fachem Wege durchgeführt.
c) Am Observatorium wurde das erste Azimuth auf die Pyramide
Presbe ausgemittelt und mit diesem endlich die ebenen Coordinateli des
siebenbtirgischen Dreiecksnetzes definitiv festgestellt.
Hierbei hatte man die Rechnung sämmtlicher Positionen der zwi
schen Ofen und Siebenbürgen liegenden Dreieckspunkte erspart, und da
bei genau dieselben Resultate erlangt.
Die zwei Hauptpunkte Ofen und Hermannstadt sind nun geodätisch
verbunden, und eine angewendete Controllrechnung bei mehreren trigo
nometrischen Punkten an der Grenze zwischen diesen beiden Ländern
lieferte ganz scharf übereinstimmende Resultate in den Positionen dieser
Punkte, die geografische Lage des Hermannstädter Observatoriums wurde
durch die besagte Berechnung abgeleitet:
Breite o == 45° — 50' — 25*^130
Länge o == 41° — 4G' — 32*"713,
und das Azimuth der Seite, Observatorium Presbe
a = 359° — 17' — 15*" 144
und diese Daten wurden der Coordinatenberechnung von Siebenbürgen
zu Grunde gelegt.
§. 126. Yon den zur ungarischen Krone gehörigen Ländern wurde
Croatien und Slavonien nebst dem Comitate Syrmien auf einen beson
deren Meridian, der durch den Thurm des Klosters Ivanich geht, aufge
nommen. Die im §.85 unter 10) gegebene Position und das an die
sem Hauptpunkte der Coordinatenrechnung zu Grunde gelegte erste Azi
muth wurden von der k. k. Militär-Triangulirung astronomisch beobachtet,
i Die aus der astronomischen Beobachtung resultirenden Daten stim
men aber mit den geodätischen zifferrichtig nie überein; oft zeigen sich
sogar sehr bedeutende Differenzen, die ihren Grund in der Ablenkung
der Libelle durch grosse Gebirgsmassen oder ungleichförmige Verthci-
lung der Dichtigkeit der Erdmasse haben und sowohl die astronomisch
beobachtete Polhöhe, wie auch das Azimuth beeinflussen. Aus diesem