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Drittes Kapitel.
eine Ebene ersetzt werden kann. Diese Ebene C ist von vier Rädchen
getragen, welche, sobald die Stifte G entfernt werden, deren Be
wegung in der Richtung zweier auf dem Sockel fixirten Schienen ver
mitteln. Gegen die Ebene C stützt sich die mit einem Gewichte P
belastete Rolle. Der längs den Schienen B verschiebbare Wagen A
trägt die Bügelaxe der Rolle. Diese Schienen B bilden ihrerseits
einen auf den Schienen D bewegbaren Wagen; eine Stellschraube V
erlaubt denselben an einem beliebigen Punkte zu fixiren.
Man ziehe die Schraube V an und entferne die Stifte G. Be
wegt man alsdann die Ebene C, so verschiebt sich der Wagen A
auf den Schienen B und die Rolle beschreibt, während der Be
wegung, auf der Ebene C die Integralkurve. Es ist natürlich dafür
zu sorgen, dass dieselbe stets den Richtlinien gemäfs orientirt ist.
Die Abszissenaxe ist zu den Schienen B senkrecht. Es ist dies
der Fall b) des § 9.
Man erhält unter den gleichen Bedingungen den Fall c), indem
man den Wagen A bewegt. Die, auf der dadurch bewegten Ebene G,
von der gemäfs den Richtlinien orientirten Rolle beschriebene
Integralkurve hat die Abszissenaxe parallel zu den Schienen B.
Löst man nun die Schraube V und verhindert durch Einstecken
der Stifte G die Bewegung der Ebene C, so wird eine dem
Wagen B ertheilte Bewegung den Wagen A mit einer Geschwindig
keit proportional der Tangente des von der Rolle und den Schienen D
gebildeten Winkels auf den Schienen B verschieben. Die Abszissen
axe ist den Schienen D parallel. Es ist dies die Verwirklichung
des unter d) § 9 diskutirten Falles.
Diese letztere, durch Fig. 22 dargestellte Disposition, wurde
in den meisten bis jetzt konstruirten Integraphen verwendet.
Drittes Kapitel.
Die Integraphen.
In diesem Kapitel soll gezeigt werden, auf welche Art und
Weise das im Vorigen entwickelte kinematische Prinzip auf die
Konstruktion von Instrumenten, welche mechanisch die Integral
kurve zeichnen, angewendet worden ist.
11. Die ersten Integraphen*). Die beiden in Fig. 23 und
*) Comptes rendus de l’Académie des Sciences de Cracovie, März 1880.