74
Drittes Kapitel.
Herrn Corradi in Zürich ausgeführt wurde. Fig. 64 stellt eine
perspektivische Ansicht des Instrumentes dar. So viel wir wissen,
ist der Gang dieses Instrumentes ziemlich befriedigend.
Die Bewegung des Zeichenstiftes ist durch die Gröfse der
Platte bedingt, welche ihrerseits in bestimmten Grenzen gehalten
werden mufs. Ferner ist auch die Uebertragung der Bewegung
mittelst Faden nicht immer zuverlässig, wie wir es aus eigener Er
fahrung an einigen unserer Integraphen bereits konstatirt haben.
Ein Uebelstand besteht besonders darin, dafs die Abszissenaxe
Fig. 64.
durch den Mittelpunkt der Scheibe gehen mufs und ein Wackeln
ihrer Axe oder der Axe der Integrirrolle die Sicherheit der Lage
der Abszissenaxe beeiuilufst.
22. Mechanisches Differenziren. Das Problem, aus einer ge
gebenen Kurve die Differenzialkurve mechanisch abzuleiten, ist
höchst schwierig, wenn nicht gar unmöglich, wenigstens mit den
jenigen mechanischen Hülfsmitteln, welche in allgemeiner Weise
die Integration ermöglichen. Dieses erklärt sich übrigens in höchst
einfacher Weise.
Bei der Konstruktion der Integralkurve stützt man sich auf
die Gröfse der Ordinaten der gegebenen Kurve, welche in jedem
Augenblick eine praktisch leicht bestimmbare Länge haben und
die ohne Schwierigkeit in einen Mechanismus eingeführt werden
können.
Handelt es sich hingegen darum, aus einer gegebenen Kurve
die Differenzialkurve abzuleiten, so mufs mau in jedem Augenblicke
die Richtung der Tangente der gegebenen Kurve kennen. Nun