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Erste Vorlesung
die Zahlen g und £ rationale Zahlen sind. Denn liegt eine
rationale Zahl z stets zwischen a t und b iy eine andere £ stets
zwischen cq und ß iy so liegen selbstverständlich z -{- £? #—£>
#£ resp. zwischen den sich entsprechenden Gliedern der gegen
einander convergirenden Zahlenreihen (9), (10), (11), und
können demnach als mit ihren Grenzwerthen übereinstimmend
definirt werden.
Bei der Differenz
sind mehrere Fälle möglich. Aus den Ungleichheiten
&*-(-1 ^ ®t-pl ßi~\~ 1 ßi>
welche bei ihr bestehen, folgt zuerst, dass, wenn bi— für
einen bestimmten Werth des Index negativ ist, es auch für
alle grösseren Werthe desselben so bleibt, und um so mehr
dann auch a* — ß y \ dann sind also die sämmtlichen Zahlen der
beiden Zahlenreihen von einer bestimmten Stelle an negativ,
und demnach ist dann auch g — £ als eine negative Zahl
anzusehen und man nennt z < £. Wird zweitens bi— cci
niemals negativ, so ist es vom Anfang an und dauernd posi
tiv; ist dann gleichzeitig a t — ßi wenigstens von einer be
stimmten Stelle an positiv, so wird man auch g — £ als eine
positive Zahl anzusehen haben, und man nennt z > £. Wenn
dagegen — ßi niemals positiv wird, sondern dauernd — und
vom Anbeginn — negativ bleibt, so haben wir drittens zwei
Zahlenreihen, eine ansteigende, aus negativen Zahlen bestehende,
und eine absteigende, aus positiven Zahlen gebildete Reihe,
welche demnach die Null immer zwischen sich fassen, und
welche ihr auch unendlich nahe kommen, weil der Unterschied
zwischen zwei sich entsprechenden Gliedern beider Reihen
unter jeden Grad von Kleinheit herabsinkt. In diesem Falle
also wird der gemeinsame Grenzwerth der beiden Zahlenreihen
die Null sein, man hat g — £ = 0, oder die beiden Zahlen
g, £ sind einander gleich: g — £.
So oft überhaupt die Null als Grenzwerth zweier gegen
einander convergirender Zahlenreihen dargestellt wird, muss
die ansteigende Reihe aus negativen, die absteigende Reihe