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Fünfte Vorlesung
5. Betrachten wir nämlich einen unendlichen
Kettenbruch
(9)
m
n -j- m'
ri -J- m"
n" -f- wri"
ri" -f- •.
in welchem sowohl die einzelnen Zähler m, ?ri, m", • • •
als auch die einzelnen Nenner n, n, n", • • • ganze
Zahlen sind, deren letztere offenbar, indem man den
jedesmaligen Zähler mit passendem Vorzeichen nimmt,
positiv vorausgesetzt werden dürfen, so wird der
Werth des Kettenbruchs wesentlich irrational sein
müssen, sobald die einzelnen Brüche —, , • • •
7 n 7 n 7 n 7
numerisch kleiner sind als Eins.
Um sich hiervon zu überzeugen, bemerke man zunächst,
dass der Kettenbruch keinenfalls grösser als Eins werden
kann. Denn, da — numerisch kleiner als Eins sein soll, so
ist der numerische Werth von m kleiner als
1; w +
aher ist sicher > n — 1, also
n -f-
numerisch kleiner als
Eins. Dasselbe gilt aus ähnlichen Gründen von dem Bruche
ri +
folglich ist n -f-
ri +
grösser als n
1 und
demnach n r \—. 77 numerisch unter der Einheit, u. s. f.:
n -f- m ’ 5
n"
wie weit der Kettenbruch auch fortgesetzt werde, er wird
niemals die Einheit übertreffen. Das Gleiche wird aber
auch von denjenigen Kettenbrüchen gelten, welche aus dem
vorigen hervorgehn, wenn man einen oder mehrere der Brüche
am Anfänge desselben unterdrückt.
Auch der Einheit gleich sein kann der ins Unendliche
fortgesetzte Kettenbruch, resp. die letztgenannten Theile des