Vierte Vorlesung.
Die Grmrvoperationen.
In vier Gebieten begegnen wir den ersten mathematischen
Begriffen: in der Naturbetrachtung, in der Selbstbeobachtung, in
dem Sein und in der Form des Denkens. Die nächste Auf
gabe ist nun, die gewonnenen Begriffe weiter zu bearbeiten und
zu entwickeln. Die Naturbetrachtung hat uns gelehrt, daß die
Mathematik drei Theile habe: Arithmetik, Geometrie und Me
chanik. Diese sind so geartet, daß sie nicht neben einander lie
gen, sondern sich wie Allgemeines zu Besonderem verhalten. Die
Mechanik betrachtet nämlich die Bewegung, die Geometrie die
Räumlichkeit und die Arithmetik die Existenz der Dinge. Lassen
wir nun aus dem Bewegungsbegriff die Zeit weg, so bleibt blos
das durch die Bewegung erzeugte starre Raumbild, ein System
von Hier und Da's, von Strecken und Gestalten. Heben wir
weiter das Hier und Da, die Strecken und Gestalten auf, so
bleibt blos der leere Begriff der Existenz, in der nur noch die
Frage nach dem Wieviel einen Sinn hat. Wir gelangen
also durch Abstraktion von der Mechanik durch die Geometrie
hindurch zur Arithmetik. Umgekehrt führt uns die Determina
tion von der Arithmetik durch die Geometrie zur Mechanik.
Denn setzen wir, daß die Existenzen hier oder da sind, so wer
den sie räumlich und die Arithmetik wird Geometrie; und setzen
wir hier das Hier und Da veränderlich, so setzen wir die Zeit
und gelangen zum Begriffe der Bewegung.