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Die Resultate barometrischer Nivellements wären als
dann mit denen geometrischer nicht unmittelbar zu vergleichen.
Es ist aber offenbar richtiger, den letzteren die nötigen
Korrektionen zu erteilen, um ihre Angaben auf Arbeits
höhen zurückzuführen, als umgekehrt. Dazu würde nichts
mehr erfordert, als die Division der Höhenunterschiede der
einzelnen Nivellementsstrecken mit den mehrerwähnten Fak
toren (a), so lange man nicht in der Lage ist, das Ver
hältnis g a : g für jede derselben durch direkte Versuche zu
ermitteln.
GEB RAUCHS ANWEISUNG.
Es sei hier zuvörderst nochmals an das Bemalen der Tafelziffern mit Farbe, zur Erleichterung der Übersicht, sowie daran erinnert,
dafs die Zahlen sich stets innerhalb desjenigen Feldes befinden, für welches sie die ersten Stellen aller
entnommenen Zahlenwerte angeben.
§• 4.
Bestimmung einzelner Höhenunterschiede.
Gegeben die Barometerhöhen b x und b n der unteren und
oberen Station und die mittlere Temperatur t der dazwischen
liegenden Luftsäule. Gesucht der Höhenunterschied h beider
Stationen.
Hat man Ursache anzunehmen, dafs b x und b n die zu einer
bestimmten Zeit herrschenden Luftdrucke bis auf Zehntelmilli
meter genau angeben und dafs auch t die Lufttemperatur
innerhalb eines Grades genau bezeichnet, so kann man sich
der Tafel III bedienen. Im Falle geringerer Genauigkeit der
gegebenen Zahlen genügt Tafel I. Das Verfahren beim Auf
suchen der Tafelwerte ist in beiden das nämliche.
Man schlägt die Seite auf, welche an den Linien, die
von links nach rechts abfallen, die Ganzen der Zahl b t enthält,
und verfolgt die entsprechende Transversale bis zu ihrem
Schnittpunkte mit derjenigen Vertikallinie, an welcher die
Grade der Lufttemperatur t oben oder unten abzulesen sind.
Entlang der Vertikalen steigt man nun noch soweit hinauf,
bis man an den Punkt kommt, durch den die wirklich aus-
gezogene oder in Gedanken einzuschaltende Transversale geht,
welcher die genaue Ablesung b x nach ganzen, Zehntel- und
IIundertel-Millimetern zukommt, wobei die Hundertel- zwischen
die Zehntellinien durch Schätzung einzuschalten sind. — Durch
den gefundenen Punkt ist entweder, oder denkt man sich
eine Transversale in der Richtung von links unten nach rechts
oben gezogen, und den Wert II X derselben liest und schätzt
man mit Hülfe der Zahlen dieser Richtung, welche Meter be
deuten, in ähnlicher Weise ab, wie man beim Eingang in die
Tafel verfuhr. Um den gefundenen Punkt nicht aus dem
Auge zu verlieren, bedient man sich eines Zeigers, einer Nadel
oder eines Ilornplättchens mit eingeritztem rotgefärbten
Strichkreuz.
So wie H t aus b, und t bestimmt ward, sucht man aus b u
und t ein H n auf und bildet die Differenz
II n - H t = \
womit die Aufgabe gelöst ist.
1. Beispiel:
b' = 649,40 mm
7 fif ?7 or i = “j - 13°
b H = 657,85 mm '
Man findet auf Blatt V:
H x = 1648,0 H n = 1539,0,
daher
h = 109,0 m.
Man beachte, dafs S. 10 die einzige ist, auf welcher
Tafel III nach Intervallen von 2 mm und 2 m vorschreitet.
2. Beispiel (S. 5 der Tafeln):
b, = 709,46 mm
1 ’ t — 40
b n = 712,63 mm
H l = 845,8 H n = 810,5
h = 35,3 m.
§. 5.
Bestimmung einer Reihe von Höhenunterschieden.
Der Ingenieur nimmt bei seinen barometrischen Nivelle
ments in kurzen Zwischenräumen eine Anzahl Punkte auf,
welche weder im Horizontal- noch Höhenabstand sehr weit
von einander entfernt sind. Da die Lufttemperatur sich mit
der Tageszeit nur langsam ändert, aufserdem die einzelne Be
stimmung derselben nur geringes Gewicht hat, so gewinnt die
Arbeit nicht an Genauigkeit durch Einführen des Mittels der
Temperaturbeobachtungen für jedes Punktpaar. Es ist statt
dessen zweckmäfsig, für längere Zeit und eine ganze Reihe
von besuchten Punkten die gleiche mittlere Lufttemperatur
einzuführen und zu deren Bestimmung einige sorgfältig an
geordnete Beobachtungen zu machen, deren Ausführung zu
beschreiben hier jedoch nicht der Ort ist. Dagegen soll hier
an einem Beispiele gezeigt werden, wie unter der eben aus
gesprochenen Voraussetzung der Gang der Rechnung mit
Hülfe unserer Tafeln sich gestaltet.
In unserem Falle ist ein Standbarometer nicht benutzt,
sondern der Einflufs der Veränderung des Luftdruckes durch
den Besuch von Punkten bekannter Höhenlage in einer Weise
berücksichtigt worden, die Verfasser am Aachener Polytech
nikum im Gebrauche fand. Dies Verfahren erfordert ein nur
geringes Mafs von Rechnungen, und Punkte von bekannter
Höhe wird der Ingenieur ohnehin, wenn möglich, besuchen,
um die Instrumentalkonstanten zu kontrollieren und eine Ände
rung derselben unschädlich zu machen.