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Schon im Jahre 1811 hat Biot in Paris numerische „Tables barometriques portatives, donnant les differenc.es
de niveau par une simple soustraction“ herausgegeben, welche für Lufttemperaturen, die zwischen -|-6 und
-f-21°C. von halbem zu halbem Grad wachsen, die sogenannten mittleren oder rohen Seehöhen enthal
ten. Ähnliche Tafeln, die aber viel weniger Interpolation erfordern als die (aufserdem veralteten) Biof-
schen, hat neuerdings Jordan (Stuttgart 1879) veröffentlicht 1 ).
Vor den numerischen Tafeln mit doppeltem Eingänge haben graphische bekanntlich den Vorzug
gröfserer Übersichtlichkeit, gröfserer Vollständigkeit auf geringem Raum, des Wegfalls der Druckfehler
sowie von Zwischenrechnungen zum Interpolieren, welche letztere durch Schätzungen ersetzt werden.
Es ist darum bereits von F. Bath eine graphische Tafel 2 ) erdacht und gezeichnet, von Schoen heraus
gegeben worden (Wien 1871), welche .Zh'ofsche Seehöhen für die Temperaturen von —5 bis ff- 25° R.
liefert und gewifs noch gröfsere Verbreitung gefunden hätte, wenn ihre Anordnung sich etwas mehr an
diejenige bei numerischen Tafeln anschlösse und die Übertragung auf den Stein durch photographische
Verkleinerung von einer gröfser entworfenen Zeichnung erfolgt wäre. Seit mehreren Jahren war es mein
Wunsch, die Biot'sche Seehöhenformel in solcher Weise dargestellt zu sehen, aber meine Zeit gestattete
mir nicht, selbst zur Ausführung zu schreiten. Ich freute mich daher, als einer meiner Zuhörer Nei
gung dazu kundgab, angeregt durch einige Worte, mit denen ich in meinen Vorträgen über Eisen-
bahntracieren am Polytechnikum in Aachen die Vorzüge jener Darstellung erläutert hatte. Herr H. Feld
hat auf Grund von Versuchen die beste Darstellungsweise selbst ausgewählt und die Tafeln mit einer
Sachkenntnis und Sorgfalt entworfen, die alle seine geodätischen Arbeiten auszeichnet.
Man wird finden, dafs auch auf die Formelgrundlage alle nötige Rücksicht verwendet worden
ist; ja einige Feinheiten möchten übertrieben erscheinen, wenn sie nicht eben bei graphischen Tafeln
so leicht anzubringen wären.
In der Gebrauchsanweisung findet der Leser eine gemeinverständliche Anleitung zur zweck-
mäfsigsten Ausnutzung der Tafeln.
Das erste Blatt ist eine Übersichtstafel für den Gebrauch des Reisenden und Bergsteigers, an
wendbar bis zu 3000 m oder etwa 10 000 Fufs Höhe, und gestattet überall noch das einzelne Meter abzu
schätzen. Auf den Blättern 2, 3, 4, 5 folgt eine weit genauere, aber weniger umfangreiche Tafel für
den Gebrauch des Ingenieurs und Topographen, die noch Zehntelmeter giebt, und zwar bis zu 1500 m
oder etwa 5000 Eufs, einer Höhe, welche die Lage der höchsten Alpentunnels bereits überragt, für
Eisenbahningenieure also sicher ausreicht. Der hervorragenden Rolle gemäfs, welche das Aneroid gegen
wärtig als Reisebegleiter und bei topographischen Aufnahmen spielt, sind die Tafeln für aneroidische
Aufnahmen direkt entworfen, aber vermöge des Hülfstäfelchens II auf Blatt 2 auch für Messungen mit
dem Quecksilberbarometer bequem zu gebrauchen. Die Reduktion auf andere mittlere Breiten als die
jenige von Europa kann mittels einer Tafel im Text (S. 4) erfolgen.