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I. Teil. Die Landesvermessung.
gulation von Deutsch-Südwestafrika" der Preuß. Landesaufnahme bei der Messung
der Basis von Windhuk durch den Feldvermessungstrupp im Jahre 1906.
Die Basis von Windhuk, die als ertse aus ausschließlicher Invar
messung in die Berechnung eines Dreiecksnetzes eingesetzt worden ist, ist
etwas über 4 km lang und wegen des hügeligen Geländes in 3 Strecken von
ungleicher Fänge eingeteilt worden, deren innere Streckenendpunkte so gewählt
sind, daß sie von Basis iV(ord) und Basis /S'(üd) sichtbar waren und mit einem
21-cm-Theodoliten scharf in die Basisrichtung gebracht werden konnten.
Von diesen festen Richtungspunkten aus wurden alle 24 m Fagenpfähle bestimmt,
auf denen je ein Nagel eingewiesen wurde.
Abb. 19. Spannen und Ablesen an den Endskalen des Drahtes auf den Indexstrichen der Stativköpfe.
Strecke I von Basis S aus hat 67, Strecke II 56 und Strecke III bis zum
Pfahl 183 60 Drahtlagen.
In den Hauptpunkten Basis N, S und I, II sind 1 m hohe Steinpfeiler
mit senkrecht eingelassenen Feuchtbolzen errichtet worden, so daß Herauf
lotungen unnötig waren. Alle Bolzen und Nagelköpfe wurden durch geo
metrisches Nivellement in ihrer Höhenlage bestimmt.
Die Messung wurde mit den vom internationalen Maß- und Gewichts
bureau vorher geprüften Invardrähten 37 und 38 ausgeführt, die jeder 1,7 mm
stark und von Nullstrich zu Nullstrich der Endskala rund 24,0 m lang sind.
Jede dieser beiden Skalen hat eine Millimeterteilung von 8 cm Fänge und ist
so eingerichtet, daß die scharfe (prismatische) Kante mit der Einteilung in der
Achse des Drahtes liegt und die Fänge vom Nullstrich der einen Skala bis zum
8cm-Strich der anderen rd. 24,08 m ist.