Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

11 * 
B. Die Triangulation. 
163 
tungsverbesserungen. Über die Auflösung der Normalgleichungen mit dem 
Schiebezettel ist Näheres in Abendroth, Ausgleichungspraxis, § 4b 
nachzulesen. 
Dann werden aus den endgültigen Koordinaten die endgültigen ebenen 
und nach Anbringung der Reduktionen die endgültigen sphäroidischen Rich 
tungen und Seiten berechnet und mit den ausgeglichenen Richtungen und 
Seiten verglichen und schließlich die mittleren Fehler ermittelt. 
Gu 
3. Die Dreieckspunkte II. und III. Ordnung. 
Die Winkelmessung und Stationsausgleichung geschieht bei den 
Punkten II. Ordnung, welche 6—10 km voneinander entfernt liegen, in analoger 
Weise wie bei den Hauptdreieckspunkten, nur genügt hier anstatt 24 die Zahl 
10 als höchste Wiederholungszahl und, wenn mindestens zwei Anschlußrich 
tungen auf gegebenen Hauptpunk 
ten vorhanden sind, die Zahl 6. 
r- 
Die erstmalige Erkundung ~ 
wird in der Hauptsache zugleich . 
mit derjenigen I. Ordnung und nach 
ähnlichen Grundsätzen erledigt wer- j 
den können und der Signalbau 
sich nur bezüglich der Höhe und 
Dauerhaftigkeit der größten Signale 
II. Ordnung von denen I. Ordnung 
unterscheiden; ausnahmsweise wer 
den auch einfache 6 m hohe Pyra- 
miden, wie bei den Punkten III. Ord- C / N 
nung, genügen. In der Hauptsache 
werden die Punkte II. Ordnung aus 
stationierbaren Kirch- und anderen 
Türmen bestehen. Daher wird auch Abb. 31. Ausgleichung- eines Punktpaares GK. 
nicht immer, sondern nur unter sehr 
ungünstigen Verhältnissen bei Signalbauten Heliotrop erdicht als Signali- 
sierungs- und Einstellmittel angewandt werden. 
Zur Vermarkung werden außer den Galerie-, Deucht- und Turmbolzen 
auf Türmen zur ebenen Erde 1,5 m hohe Steinpfeiler mit Unterlagsplatte 
dienen, die ca. 25 cm aus der Erde hervorragen und nach Norden orientiert 
sind. Es empfiehlt sich, an der Nordseite des Steines T. P. und an der Süd 
seite II. O. einmeißeln zu lassen. Das Zentrum der Station wird durch ein 
einfaches eingemeißeltes Kreuz in der Kopffläche des Steines angezeigt, das 
in der Dotlinie der Pyramidenspitze, des Instrumenten- und gegebenenfalls 
des Heliotropenstandes liegt. 
Hier wie bei den Signalen I. Ordnung werden die Instrumentenpfeiler der 
Signale über dem Steinpfeiler so ab geschnitten, daß man bequem zur ebenen 
Erde über dem Zentrum beobachten kann, und dadurch die Instrumenten 
pfeiler in Hängepfeiler umgewandelt. 
5 B
	        
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