Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

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I. Teil. Die Landesvermessung-. 
weichung des Battenpaares je Battenmeter vom Normalmeter und li der an 
dem betreffenden Tage gemessene Höhenunterschied ist. 
Z. B.: n — — 0,15 mm, li = ± 43,136 m, also 
K — — 0,15 • 43 = — 6 mm und h = ± 43,130 m. 
Für diese tägliche Bestimmung des Battenmeters wird nachstehender Vor 
druck angewandt: (Siehe Muster Seite 179.) 
Das Nivellierinstrument wird vor Beginn der Feldarbeiten und nach längeren 
Transporten sorgfältig geprüft und nach Bedarf berichtigt; hauptsächlich 
wird auf Parallelität der Ziel- und Ringlagerachsen, der Ziel- und Ribellen- 
achsen, auf Rechtwinkligkeit zwischen Bib eilen- und Stehachse, Deutlichkeit 
des Fadenkreuzes, Beseitigung der Parallaxe, wagerechte Stellung des Horizontal 
fadens und genaue Feststellung der Dil)ellenempfindlichkeit gesehen. Etwa 
alle 5 Jahre wird die Bibelle außerdem noch auf dem Begbrett bezüglich ihrer 
Einspielfähigkeit usw. untersucht. 
Die für je einen Eibellenteil gefundene Empfindlichkeit der Bibelle wird 
in Millimeter auf 100 m Zielweite umgerechnet, z. B. ein Bibeilenteil = 5,069" 
= 2,458 mm auf 100 m. Näheres hierüber ist in Abendroth, „Ausgleichungs 
praxis", § 9 c, II. und III. zu finden. 
Nach allen diesen Untersuchungen und Feststellungen gehen die Feld 
arbeiten folgendermaßen vor sich. 
«) Die Feldarbeiten. 
Das Feinnivellement setzt als Norm der Messungen vor allem gleiche Ziel 
weiten voraus, die in der Regel nicht mehr und nicht weniger als 50 m betragen, 
und günstige Witterungsverhältnisse. Bei heißem Wetter wird gewöhnlich 
nur nach 3 Uhr nachmittags oder in den frühesten Morgenstunden gearbeitet. 
Das Tagespensum beträgt im Durchschnitt 1,7 km Doppel-Nivellement, doch 
werden bei günstigem Wetter, also bei bedecktem Himmel und kühler, trockener 
Buft mit wenig Wind, bis 3,5 km Doppel-Nivellement fertiggestellt. Je 
mechanischer dabei alle Bewegungen, Handgriffe und Verrichtungen vor sich 
gehen, und je rascher und doch ruhiger die verschiedenen Handhabungen auf 
einander folgen, um so besser werden erfahrungsmäßig die Ergebnisse. 
Die Standpunkte werden in der Regel mit rd. 65 Schritten ab geschritten; 
solange die Batten- und Instrumententräger noch ungeübt sind, benutzen sie 
die 50 m lange Schnürleine, deren hinteres Ende neben dem Batten- oder 
Instrumentenstande festgehalten wird, und deren vorderes Ende der Ab 
schreitende in der Hand hält, bis die Beine vollständig ausgespannt und der 
richtige Standplatz erreicht ist. 
Das Instrumentenstativ steht stets mit einem Beine in der Richtung der 
Nivellementslinie und wird mit seiner Dosenlibelle annähernd genau wagerecht 
gestellt. Das in der Nivellierrichtung stehende Bein wird abwechselnd vor- und 
rückwärts gestellt, so daß es immer demselben Battenträger zugewandt ist. 
Dies geschieht, um die Einsinkungsfehler auszuschalten x ). 
x ) Neuere Erfahrungen mit dem Einfluß der Augenmängel des Battenablesers 
(Z. f. V. 1910, S. 769ff.) auf das Endergebnis des Nivellements haben es wünschens-
	        
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