Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

C. Die Höhenbestimmung. 
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Nach allen bisherigen Darlegungen leuchtet ein, daß die Barometer- 
Höhenmessungen nur dann zu einem befriedigenden Ergebnis führen können, 
wenn Meßproben geschaffen werden, womit es möglich ist, die Beobachtungen 
auf einwandfreie Sollwerte zurückzuführen. 
Es gibt dafür dreierlei Verfahren: 
a) die Abstimmung der Barometermessungen auf geometrisch oder trigono 
metrisch festgelegte Höhenpunkte, 
b) die Überwachung der Barometermessungen mit Standbarometer oder 
Barographen und 
c) die Schaffung von Festpunkten durch Siedethermometerbeobachtungen. 
Wir wollen diese der Reihe nach kurz behandeln 
a) Barometermessungen zwischen Höhenfestpunkten. 
Für sie eignet sich nachstehendes Beobachtungsbuch am besten 
(Siehe Muster auf Seite 228.) 
Da die Entfernungen nach Schritten namentlich im Gebirge nur mangel 
haften Anhalt für die Verteilung des Schlußfehlers geben, muß ein anderer 
Maßstab dafür gesucht werden. Das ist die Beobachtungszeit, die dann 
von besonderer Wichtigkeit wird, wenn neben dem Verfahren a auch das Ver 
fahren b zur Anwendung gelangt 
Aus dem Beobachtungsbuch geht auch zugleich die Höhenberechnung 
und die Eehlerverteilung hervor Az ist der Unterscnied in der Zeit zwischen 
zwei aufeinanderfolgenden Beobachtungen, Az 0 die Abweichung einer jeden 
Beobachtungszeit von der des Anfangspunktes (z B. für Nr. 133 ist Az 0 = 
10 h 00 rn — 9° 42,5 m = 17,5 m ), [Az] ist gleich Endzeit minus Anfangszeit, Aß 
der Unterschied zweier nacheinander beobachteten Barometerstände, A h der 
aus der Barometertafel für t Q und B entnommene Wert für 1 mm, A$ das 
Produkt Aß * A^ und zwar mit dem Rechenschieber berechnet, die Ab 
weichung des berechneten Endpunktes von der Sollhöhe desselben und schließ- 
lich v 
/$ ‘ Az 0 
die Verbesserung für jede einzelne berechnete Höhenkote 9) 
[Az] 
zur endgültigen Höhe H. 
Diese Verbesserung beseitigt auch zugleich die Ungenauigkeiten der Rechen 
schieberberechnung mit ausreichender Schärfe. 
Bei der hier angewandten Eehlerverteilung ist die Änderung des Uuft- 
druckes als konstant angenommen, was auch für die kurze Dauer der Be 
obachtungszeit von 30 Minuten zutreffen wird. Es ist überhaupt zweck 
mäßig, die Gesamtdauer der Beobachtungen nach Möglichkeit 
einzuschränken. Ist das zu beobachtende Gebiet so ausgedehnt, daß diese 
Dauer zu lang, und deshalb die Wahrscheinlichkeit gleichmäßiger Buftdruck- 
änderung gering wird, so empfiehlt sich bei gleicher Beobachtungsart folgendes 
F eh lerverteilungsverf ah ren. 
Es sei angenommen, ein großer Bergwald wäre in seinen wichtigsten Höhen 
vom Rande aus zu bestimmen, wo sich überall zuverlässige tachymetrische 
Ausgangshöhen befinden. Man geht dann von außen her auf den Hauptwegen 
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