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I. Teil. Die Landesvermessung - .
endgültigen Schnittpunkt so in das Papier einsticht, wie er nach bestem Er
messen und nach Maßgabe der Örtlichkeit am wahrscheinlichsten erscheint.
Die sich aus den verschiedenen Einstellungen ergebenden Abweichungen der
Bleilinienschnitte sind in der Regel überraschend gering und überschreiten selten
1 mm natürlichen Maßes oder 50 m im Maßstab 1:50000, so daß der endgültig
gestochene Punkt der Wirklichkeit ziemlich nahe kommt.
Erst wenn der endgültige Schnittpunkt festliegt, peilt man die Sichten
nach den gegebenen und den weiter festzulegenden Punkten mit dem Routen
kompaß und schreibt wieder alle Ablesungen wie vorher nieder.
Hat man auf die soeben beschriebene Weise zwei zuverlässige Eestpunkte
in der Breitenausdehnung der geplanten Dreieckskette geschaffen, so kann
man von da an die graphische Triangulation vereinfachen und sie derart durch
führen, daß man abwechselnd immer nur auf einem Punkt der einen und dann
auf dem nächsten Punkt der anderen Kettenseite aufstellt. Die so erlangte
Genauigkeit wird immer noch in den Grenzen der Maßstabsgenauigkeit liegen.
Eine so durch geführte graphische Triangulation vermittelt den Übergang zu
der vollkommensten Art der Routenaufnahme, nämlich zur graphischen
Routenaufnahme mittels Meßtisch- (Danckelmann-) Apparates, die im
Grunde nichts anderes ist, als ein Bussolenzug in Springständen mit
Schnittproben, und deshalb viel Verwandtes hat mit der gewöhnlichen
Form des Einschneidens.
Bevor wir darauf weiter eingehen, sehen wir uns in Tafel I eine Meßtisch
platte mit vereinigter graphischer Triangulation und Routenaufnahme an,
die das ganze Verfahren am einfachsten und besten erläutert.
Die Route reicht von I bis XI, was die beiden astronomisch bestimmten End
punkte sind. I bis II ist die mit (100 m) Stahlband gemessene Anfangs-, X bis XI
die ebenfalls gemessene Endbasis. Die Punkte III bis IX sind Standpunkte der
graphischen Triangulation, die Punkte V a , VI a und VII a lediglich angeschnittene
Punkte. Die stark gestrichelte, gebogene Linie II, 1, 2, 3, 4, 5, 6, X stellt die
Talroute vor, deren Hauptrichtungen durch die beigeschriebenen Kompaßpeilungen
angegeben sind. l a , 3 a usw. sind von den entsprechenden Routenstandpunkten
abgehende Seitenrichtungen. II + 195 oder (2) -f- 180 m bedeutet, daß der so
bezeichnete Punkt nach Schätzung 195 m über Punkt II oder 180 m über Stand
punkt (2) liegt. Bei den Peilpunkten l a usw. ist (1) usw. als selbstverständlich
weggelassen worden. Die Standpunkte der Routen sind mit Barometer beobachtet
und zwischen die durch berichtigte Siedethermometerproben bestimmten Endpunkte I
und XI eingeschaltet worden. Die Höhenschichtlinien wurden nach Schätzung
und nach Formenlinien eingezeichnet, die der Beobachter am Meßtisch beim Be
steigen der Höhen in seinem. Routenbuch entworfen hatte.
In die Arbeit teilten sich 2 Beobachter: einer am Meßtisch und einer mit Baro
meter nebst Zubehör, Stahldraht und Telemeter. Jeder führte über seine Arbeit
ein Routenbuch, der Beobachter am Meßtisch kartierte außerdem sofort alles maß
stäblich. Der Meßtischarbeiter A. erledigte seine Aufstellungen in folgender Reihen
folge: I, II, III, IV, 1, V, 2, 3, VI, 4, VII, 5, 6, VIII, IX , X und XI, der Routen
arbeiter S. in den fortlaufenden Nummern der Routenstandpunkte, indem er bei
der Stahldrahtmessung die kleineren Krümmungen mit Prismenkompaß peilte
und die Hauptpunkte durch hohe Flaggenstangen für den Meßtischarbeiter im voraus
vermarkte. Et mußte also schon auf 1 sein, als A. auf II aufstellte, damit dieser