D. Die Topographie.
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stimmten Probepunkte trägt man Meßtischblatt für Meßtischblatt nach dem
später zu beschreibenden Verfahren mittels Gradabteilungsmaßen auf.
2. Die technische Topographie.
Hier ist unbedingte Voraussetzung, daß ein Dreiecksnetz schon vorhanden
ist oder doch als allgemeine Vorarbeit für die Topographie mit ihr zugleich
in derjenigen Genauigkeit erledigt wird, die der gewöhnlich nicht unter 1:25000
gehende Maßstab der Originalaufnahme verlangt.
In Kolonial-, d. h. noch nicht vermessenen Bändern kann man sich mit
einer Triangulation I. bis höchstens II. Ordnung begnügen und zwischen ihre
Punkte Routenaufnahmen 1:50000 bis 1:100000 hineinpassen, wie es z. B.
in Deutsch-Südwestafrika geschehen ist. Sollen aber die Aufnanmen sofort
im Anschluß an die Triangulation oder gleichzeitig damit ausgeführt werden,
so ist dieser Weg ohne großen Zeitverlust nicht gangbar. Dann muß umgekehrt
gegen den sonstigen Grundsatz aus dem Kleinen ins Große gearbeitet und
zuerst die Kleintriangulation und dann die Haupttriangulation erled'gt werden,
damit die Binien und Punkte der ersteren in ihren sofort zu berechnenden vor
läufigen Koordinaten aufgetragen und als Festpunkt für die unmittelbar hinter
der Kleintriangulierung hergehenden topographischen Aufnahmen dienen können.
Wir behalten uns die eingehendere Besprechung dieses Verfahrens für den
Abschnitt „Kolonialvermessungen" vor und erwähnen hier nur andeutungs
weise, daß man ähnlich, wie bei der geographischen Routentriangulation, von
einem Festpunkte und einer mit Invardraht oder Nickelstahlbandmaß ge
messenen und auf Normalmaß sowie auf die Meereshöhe genau berichtigten
Basis und in möglichst gleichseitigen Dreiecken von je 4 bis 5 km Seitenlänge
etwa 30 bis 50 km bis zu einer zweiten Basis, von dieser wieder zu einer dritten
vorgeht, die mit den beiden ersten ein annähernd gleichseitiges Dreieck von
30 bis 50 km Seitenlänge bildet, und dieses Dreieck mit einer dritten Kette
schließt. Solche Dreiecke reiht man aneinander, so daß die rechnerisch ab
zuleitenden, von einer Kleinbasis zur anderen gehenden Hauptdreiecksseiten
allmählich ein Dreiecksnetz I. Ordnung bilden, worin die Seiten mit größter
Schärfe mittelbar gemessen sind. Sie werden nach Seitenbedingungsgleichungen
ausgeglichen und hängen geographisch ausschließlich an dem ersten Ausgangs
punkte und dem Azimut der ersten Basis Zwischen den Kleindreieckspunkten
der Seitenketten können die Topographen mit jeder beliebigen Schärfe auf-
nehmen, währenddes der Innenraum zwischen den 3 Ketten eines jeden Haupt
dreiecks trigonometrisch ergänzt wird, wozu Seitenlängen von 10 bis 15 km
benutzt werden können, ohne daß wesentliche Verschiebungen zu befürchten
wären. —
Die technische Topographie muß noch schärfer als die geo
graphische in Messung und Aufnahme getrennt werden
a) Die Messung.
Die bisher meistens in den Händen des Militärs gelegenen topographischen
Arbeiten werden heute im Flach-, Hügel- und Mittelgebirgslande fast aus