D. Die Topographie.
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Blei-Nordrichtung und mißt die Entfernung nach dem Dreieckspunkt, indem
man zugleich die Richtung dorthin rückwärts peilt. Für den aus Richtung
und Rängenmaß und durch Messung des Höhenwinkels gewonnenen Neupunkt
schafft man sich vor Beginn der Tachymetrie Proben durch Sichten nach anderen
Festpunkten und Ableitung der Höhe von dort aus. Man nennt diese einfache
Rückwärtspeilung auch „Rattenüberschlag“, weil auf dem Battenstand selbst
nicht beobachtet, dieser also „überschlagen“ worden ist.
Am besten arbeitet man mit zwei Battenträgern; mehr zu beschäftigen
ist auch der gewandteste Topograph nicht imstande, weil er während des
Wechsels des Battenstandes die gemessene Bänge kartieren und die Höhe
des kartierten Punktes berechnen und dem Stichpunkte beischreiben muß.
Die Battenträger müssen so vorgeübt werden, daß sie ihre Punkte selbst
aussuchen. Dazu gehört, daß nicht beliebige Punkte genommen werden,
sondern nur solche, die teils durch die Belegenheit, noch mehr aber durch die
Geländebeschaffenheit unmittelbar gegeben sind. Auf der einen Seite müssen
also alle charakteristischen Punkte des Straßen-, Wege- und Gefließnetzes,
der Kulturgrenzen, der Ortschaften und Ansiedelungen usw., auf der anderen
sämtliche Ausgangs-, End- und Brechpunkte im Gerippliniennetz des Geländes
von den Battenträgern aufgesucht und vom Topographen eingemessen und
kartiert werden.
Unter „Geripplinien des Geländes“ versteht man die Verbindungs
linien der höchsten Punkte untereinander und der tiefsten Punkte unterein
ander im stärksten Gefälle, also kurz: die Rücken- und die Mulden-
(Tiefen- oder Sohlen) linien. Jeder unregelmäßige Wechsel im Raufe
dieser Geripplinien muß eingemessen werden/dagegen können nicht nur
sondern müssen alle Punkte weggelassen werden, die in gleichmäßigen Hängen,
Höhen oder Tiefen liegen und sich deshalb aus den Schichtlinien von selbst
ergeben, außer wenn sie zur Festlegung der Belegenheit nötig sind.
Die Kippregel wird zur Kartierung eines jeden Battenpunktes mit der
Rinealkante unter dem Fernrohr an den Stichpunkt des Instrumentes angelegt,
bei unveränderter Einstellung des Tisches auf den Battenpunkt gerichtet und
so dorthin eingestellt, daß der Senkrechtfaden annähernd durch die Rotlinie der
auf gehaltenen Ratte geht. Nach Ablesung der Entfernung wird die Röhren
libelle noch einmal genau zum Einspielen gebracht, und der Mittelfaden ent
weder auf die Schulterhöhe des Battenträgers oder auf den roten Querstift
des ersten Battenmeters von unten gestellt, was beides mit ausreichender Ge
nauigkeit ungefähr der Instrumenten- (Fernrohr-) höhe entspricht. Nachdem
der Battenträger abgewinkt ist, wird das Rängenmaß vom Standpunkt aus
an der Rinealkante abgestochen, dann der eingestellte Höhen- oder Tiefenwinkel
abgelesen, die Battenpunkthöhe berechnet und dem neuen Stichpunkt, der
mit einem kleinen Kreis umgeben wird, in Blei beigeschrieben. Dann kommt der
nächste Battenpunkt heran. Bei den Messungen nach Signalen, wo keine Ratte
aufgehalten wird, muß die Instrumentenhöhe entsprechend berücksichtigt
werden, wenn man die richtige Stand- oder Signalhöhe erhalten will.
Alle diese Handhabungen sind für den Geodäten nach kürzester Übung
mit großer Schnelligkeit und Sicherheit ausführbar; es sind die einfachsten
A bendroth, Vermessungsingenieur. 2 Auf. 17