Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

D. Die Topographie. 
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Standpunkten aus nötig. Die beiden Standpunkte sind hier Steinberg und 
Wißberg-Süd. 
Auf Steinberg ist die Nullrichtung für das Rundbild III die Richtung t 0 mit 
dem Ziel Ö Sprendlingen und dem Richtungswinkel 215° 45' 00". Der gesuchte 
Punkt 5 Badenheim kommt schon auf dem Bilde 0 vor, und zwar links von 
der Bildachse, die hier gleich der Nullrichtung ist. 
Man liest mit fünfmal beliebig angelegtem und dementsprechend sowohl 
am gesuchten Punkte wie an der Bildachse abgelesenem Maßstabe den recht 
winkligen linearen Abstand des gesuchten Punktes von der Bildachse mit im 
. p" 
Mittel — 33,27 mm ab und wandelt dieses Maß durch Multiplikation mit 
worin 544 die Bildweite der Rundbildkamera in Millimetern ist, in Sekunden 
um. Daraus ergibt sich dann der dem Maße — 33,27 entsprechende Richtungs 
unterschied mit —3° 30' 15". 
Die andere Richtung wird aus dem Bilde r. 3 des Rundbildes V mit dem 
Standpunkte Wißberg-Süd entnommen. Nach Ermittlung des dortigen Rich 
tungsunterschiedes mit + 6° 0' 5" heißen die beiden Richtungen: 
Richtung Steinberg—-Badenheim <$ 212° 14' 45" 
,, Wißberg-Süd—Badenheim S 255 55 19. 
Beispiel 2: siehe umstehende Tafel (Seite 302) und Abb. 66. 
Die Rechnung ist im wesentlichen dieselbe, wie schon früher mit 
geteilt, nur daß hier die Entfernung s nicht unmittelbar in die Erscheinung 
yb — ya 
tritt. Sie ist „implizite" in dem Ausdruck m . . . enthalten, der = ——— :—r 
r sm tab • sm 8 
xb 
xa 
ist, und zwar als 
yb — ya xb 
xa 
Als gute Rechenprobe 
cos tab • sin 8 — — sin tab cos tab 
merke man sich, daß Aya —Ayb = yb — ya und Axa —Axb = xb — xa ist. 
Die Rechnung wird zweckmäßig nicht genauer als auf 1 m und deshalb 
höchstens mit 5 st eiligen Eogarithmen durchgeführt. Spätere Vergleichungen 
dieses und anderer Beispiele aus den Jahren 1915 und 1916 mit den scharfen 
Koordinatenrechnungen nach trigonometrischen Richtungsmessungen haben 
ergeben, daß die Genauigkeit der aus den Rundbildern abgeleiteten Rich 
tungen bei gehöriger Sorgfalt ungefähr der Genauigkeit des angewandten 
Theodolits entspricht, im vorliegenden Beispiele also etwa = + 1' ist. 
Da die Abzüge des Bildes auf Papier sich leicht verziehen, wird das Abgreifen 
der Richtungen am besten auf der Urplatte gemacht. Oder man trägt erst 
auf der Platte Bildachse und die beiden Seitengrenzen des Bildwinkels 
(= ±71,21 mm von der Bildachse rechts und links) genau ein und übernimmt 
sie von dort mit auf den Abzug. Dann kann man mit ihrer Hilfe die Verzerrung 
des Papiers ermitteln und beim Abgreifen der D. P. auf dem Papiere mit in 
Rechnung stellen. 
Es muß einleuchten, daß ein so sorgfältig beschaffenes Rundbildmaterial 
eine außerordentliche Erleichterung für die Erkundung und auch für die Routen 
aufnahme und die Geländedarstellung ist. 
Hier kommt es zunächst nur auf die Bedeutung der Bilder für das ungefähre 
Dreiecksnetz an.
	        
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