E. Die Kartographie.
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beschriebenen Anwendung der Fall ist (vgl. Zöppritz-Bludau I. Teil, S. 127,
und Z. f. V. 1909, S. 281 ff.).
Noch deutlicher wird die Trennung der Begriffe ,, Gradabteilungskarte“
und ,,Abbildung“ bei der Topographischen Übersichtskarte des Deutschen
Reiches 1:200000, deren Abbildung von dem langjährigen ausgezeichneten
Bandmesser und Vermessungsdirigenten bei der Preußischen Bandesaufnahme
Geh. Kriegsrat Dr. J. A. Kaupert ausgearbeitet worden ist. Auch diese
Karte, von der jedes Blatt 1 Bängengrad lang und y 2 Breitengrad hoch ist,
ist eine Gradabteilungskarte und gilt in ihrer Abbildung als polyedrisch-konisch
konform. Sie ist aber lediglich echt konisch, wobei der als Abbildungsebene
dienende Kegelmantel die Erdoberfläche im 50. und 53. Breitengrad schneidet.
Für den mittleren Meridian jeder meridional liegenden Kartenblattreihe sind
die Abmessungen zwischen dem 50. und 53. Grad n. Br. und die dazu gehörigen
Parallelkreisbögen von je 30' Sollwert von Bessel entnommen und der Be
rechnung der Bestimmungsstücke für die einzelnen Blätter zugrunde gelegt
worden. Ist uv der mittelste Meridian mit den Abschnitten a, b, c zwischen
den Breiten 56°, 53°, 50° und 47°, und heißen die zu diesen Breiten gehörigen
Parallelkreisbogenstücke von je 30' Sollänge y, a, ß und z, der Rest des Meridians
zwischen dem 56. Grad und der Kegelspitze aber x, so ist
a-(a + *) —a-ß _ x ■ <x _ a ■ (jt + a + 6 + c) , 00 ,
ß-a ’ y ~x + a’ Z "~ x + a ' (W)
Der zwischen dem mittelsten Meridian und dem seitlichen Kartenblatt-
Parallelkreis in Metern
rande liegende Winkel an der Kegelspitze ist = —— : —— ==
E -sml
0° 23' 28,5". Demnach ist z. B. der Parallelkreis im 56. Grad für 1 Bängen
grad = 31285 m, die Sehne = 31284 m, so daß also bei dem Maßstabe 1:200000
die Sehne ohne weiteres für den Bogen als Randlinie gesetzt werden kann.
Die Pfeilhöhe der Randbögen ist = E — E • cos w, wenn w der Winkel an der
Spitze und E der Halbmesser zwischen Spitze und dem zu zeichnenden Kreis
bogen ist, und beträgt im Durchschnitt 120 m = 0,6 mm im Maßstabe 1:200000.
Die Werte für die Herstellung der Kartenblätter der Gradabteilungskarte
1:200000 sind in nachstehender Tafel aufgeführt.
(Siehe die Tafel auf Seite 322.)
Damit die Blätter 1:100000, wovon 4 auf ein 200000teiliges Kartenblatt
entfallen, in dieses hineingepaßt werden können, müssen die oberen und unteren
Rand- sowie die Mittelbreitenlinien nach Süden ausgebogen gezeichnet werden.
Die Randlinien werden dann wegen der Anpassung an die Nachbarblätter
begradigt, so daß ein 0,6 mm breites Kreissegment des unteren Randes auf
das südlich angrenzende Blatt entfällt.
Die Anfertigung der Kartenblattnetze 1:25000 und 1:100000 geschieht
in ähnlicher Weise, wie unter „Erklärungen“ für 1:200000 angegeben ist. —
Nach diesen, der kartographischen Praxis entnommenen Beispielen wird
man leicht für jedes darzustellende Band die geeignetste Kartenprojektion
wählen können, zumal die Wahl — wie nachgewiesen — im wesentlichen nur
zwischen zylindrischen und konischen Abbildungen schwanken kann. Für
Abendroth, Vermessungsingenieur. 2. Aufl. 21