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II. Teil. Das Kataster.
Vom Standpunkte des Eigentumskatasters aus ist das preußische Ver
fahren zweifellos richtiger, von demjenigen einer durch alle Entwickelungs
stadien einheitlich durchgeführten Eandesvermessung das süddeutsche.
Nach Ansicht des Verfassers ist beides zu vereinigen. Auch
das Kataster braucht Übersichtspläne neben den Handrissen und Elur-
karten. Demnach wird es das Zweckmäßigste sein, die eigentliche Kataster
karte in großen Maßstäben 1:500 bis 1:2500 mit natürlichen Grenzen abzu
schließen und daneben eine einheitliche Gradabteilungskarte 1 : 5000
herzustellen, wo nur die Grenzen der Elurkarten nach Urmaßen kartiert und
das Füllmaterial derselben unter Einpassung in das Quadratnetz photo- oder
pantographisch aus den Elurkarten übernommen werden.
Diese 5000 er Karten können dann topographisch ergänzt und lithographisch
vervielfältigt werden, während dieUrflurkarten ausschließlich für dieZwecke des
Grundeigentumskatasters
^ : B Vorbehalten bleiben (vgl.
Abschn. II. D S. 439 bis 464).
Die Koordinaten der
Meßpunkte werden selbst
verständlich von einem
Quadratnetz aus aufge
tragen, das mittels eines
Rahmens (Abb. 85) und
eines guten Stahllineales
hergestellt wird. Auch kann
man den Koordinatographen
von Coradi in Zürich dazu
benutzen.
Das Aufträgen der Punkte
geschieht mit einem ein
fachen prismatischen An-
legemaßstab und durch Abstechen mit einer Nadel unter Verteilung der
Abweichungen zwischen Quadratnetz und Maßstab oder mit dem Waue’schen
Kartierapparat (Abb. 86), wobei sich der Fehler durch eine entsprechende
Einstellung des Apparates selbsttätig verteilt.
Die Fängen der Messungslinien zwischen den koordinatorisch aufgetragenen
Punkten werden ebenfalls durch Anlegemaßstab abgegriffen und für die Zwecke
der Einzelkartierung mit ihren Ab greif efehlern in einer besonderen Fiste auf
geführt. Dann erfolgt die Einzelkartierung, wozu man entweder den
Waue’schen Apparat oder einen einfachen Ordinatographen mit Ordinaten-
schieber (Abb. 87) verwendet.
Mit beiden Kartierinstrumenten werden die Gesamtfehler jeder Messungs
linie auf die einzelnen Abszissen nach dem Fängenverhältnis verteilt.
Zirkel und Maßstab wendet man bei großen Kartierungen heutzutage nur
noch ausnahmsweise an.
Alles Kartierte wird —- wenn etwaige Anstände beseitigt sind — sorg-
D
Abb. 85.
Rahmen zur Herstellung von Quadratnetzen,
vor dem Kriege rund 300 Mark.)