Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

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II. Teil. Das Kataster. 
Abstimmung des Ergebnisses auf Normalmaß mit Hilfe der gefundenen Quadrat 
netzgröße durchaus zuverlässige Elächenwerte zu bekommen. 
Die günstigste Fahrarmeinstellung ist die für den Maßstab 1:1000. Deshalb 
behält man zweckmäßig diese Stellung auch für andere Maßstäbe bei und teilt 
oder vervielfacht das Ergebnis mit dem entsprechenden Verkleinerungs- oder 
Vergrößerungsfaktor. Für 1:250 muß man z. B. das Ergebnis der einmaligen 
Umfahrung durch 16, der zweimaligen durch 32 teilen, weil 250/1000 sich wie 
%, und die Flächen sich wie y i6 verhalten. 
Das Zerlegen unregelmäßiger Rechenfiguren in für die Flächenberechnung 
bequemere wird erleichtert durch Quadrat-Glastafeln und durch den 
Harfenplanimeter, worauf wir hier nicht weiter eingehen können, zumal 
sie jedem Vermessungsingenieur genau bekannt sein müssen. 
Mehrere Einzelberechnungen faßt man zu einer kleinen Massenberech 
nung zusammen, d. h. man prüft die Einzelberechnungen einer Anzahl zu 
sammenliegender Grundstücke durch die selbständige Berechnung ihrer Gesamt 
größe. 
Die kleinen Massenberechnungen werden dann wieder auf die große Massen 
berechnung abgestimmt, so daß also die Flächen der Einzelgrundstücke zwei 
Abstimmungen durchzumachen haben: einmal auf die kleine und dann auf die 
große Massenberechnung. 
Jede Fläche wird zweimal unabhängig voneinander berechnet, wobei die 
graphische Berechnung zugleich als Prüfung für die Kartierung dient. 
Wenn beide Berechnungen gleichwertig sind, werden sie gemittelt, sonst 
wird in der Regel diejenige aus Urmaßen beibehalten. 
Die zulässigen Abweichungen zwischen zwei Flächenberech 
nungen sind in den verschiedenen Staaten verschieden. 
In Preußen gilt der Ausdruck 
a = 0,01 • VdO F + 0,02 F 2 , 
worin a die zulässige Abweichung und F die berechnete Fläche in Aren be 
deuten. 
Danach ergeben sich für 
1 a . . 
. . 8 
qm, 
10 „ . . 
. . 25 
,, 
50 ,, . . 
. . 55 
y 
und 100 ,, . . 
. . 79 
,, zulässige Flächenabweichung. 
Bayern unterscheidet 
die Fehlergrenzen nach den Maßstäben 
1 : 1000 und 1 : 2500 und läßt 
bei 
1 a 
... 5 
und 10 qm, 
y y 
10 „ 
. . 16 
„ 32 „ 
50 „ 
. . 35 
„ 71 „ 
und ,, 
100 „ 
. . 50 
„ 100 „ 
im Mittel also fast genau dasselbe wie Preußen zu.
	        
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