A. Die geographische Ortsbestimmung,
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der Meridian des Standortes oder die Vertikalfläche, die durch den Meridian
des Standortes begrenzt wird.
Wie im beweglichen Koordinatensystem ein Stern durch sein Azimut A
und seine Höhe Ji bestimmt ist, wird er im geographischen und weiter
hin im Äquatorsystem durch seinen Stundenwinkel t und seine De
klination 8 festgelegt.
Da die größten Kugelkreise, die durch die Erdachse und die zu bestimmenden
Sterne gehen, Stundenkreise heißen, so ist der Winkel zwischen dem
Stundenkreis eines Sternes und dem Meridian des Beobachters gleich dem
Stundenwinkel t, während unter Deklination 8 die Erhebung über oder die
Senkung eines Sternes unter den Äquator, gemessen in seinem Stundenkreise,
verstanden wird. Das Komplement der Deklination ist die Poldistanz =
90° — 8 = p.
Der Stundenwinkel t ist für alle Beobachter auf demselben Meridian gleich.
Die Deklination 8 ist für die einzelnen Beobachter auf den verschiedenen
Punkten der Erdoberfläche unabhängig von dem Standorte, soweit nicht
durch die Eigenbewegung der Sonne, des Mondes und der Planeten, sowie
durch Refraktion und tägliche Aberration des Dichtes und durch Präzession
und Nutation merkliche Änderungen in den Deklinationen entstehen.
Präzession ist die Schwankung der Erdachse um ihre Normallage um einen
Winkel von 1°,2 infolge ungleichen Einflusses der Sonnenanziehungskraft, Nutation
die Änderung dieser Schwankung infolge des Emflusses des Mondes.