Full text: Einleitung, Landesvermessung, Kataster (1. Band)

Vorwort zur zweiten Auflage. 
Das vorliegende Werk hat bei seinem ersten Erscheinen im Frühjahr 
1912 im In- und Auslande eine unerwartet fr eundliche Auf nähme 
gefunden. Der schnelle Absatz der ersten Auflage trotz der mehr als 
fünfjährigen Enterbrechung infolge Krieg und Revolution mag als äußeres 
Zeichen dafür angesehen werden. 
Natürlich ist auch der Tadel nicht ausgeblieben und, wo er sachlich 
angebracht war, bei der Neubearbeitung mit aufrichtigem Dank sorgfältigst 
berücksichtigt worden. 
Leider mußte sich aber der Verfasser, als alter Vorkämpfer für eine 
umfassende Neugestaltung des deutschen Vermessungswesens, hier und 
da auch eine Kritik gefallen lassen, die sich bei eingehender Prüfung 
als mehr oder weniger ungerechtfertigt erwies. In einem, aller 
dings nebensächlichen, Falle (weil der Kritiker nicht als Fachmann im 
Sinne des vorliegenden Werks angesprochen werden kann) stand sie sogar 
in klarem Widerspruch mit der wiederholt brieflich und mündlich geäußerten 
persönlichen Überzeugung des Kritikers. — 
Da die Mehrzahl der Besprechungen sich mit ihren ausführlicheren 
Darlegungen fast immer nur auf einen bestimmten Abschnitt des Werks 
beschränkte, habe ich nach langem Überlegen die Anordnung des Buchs 
im ganzen und im einzelnen gelassen, wie sie war, und nur dort Um- 
stellungen vorgenommen, wo sie durch die fachliche Entwicklung seit 1912 
bedingt waren. 
Dabei habe ich wesentliche Verbesserungen und Erweiterungen aus 
dieser Entwicklung heraus angebracht, insbesondere bei der photo 
graphischen Landesvermessung zu ebener Erde und aus 
der Luft, bei der topographischen Wirtschaftskarte 1:5000 
und bei den Kolonialvermessungen. Der Wirtschaftskarte 
1:5000 ist im ersten und der Luftbildmessung im zweiten Bande 
je ein eigener umfangreicher Abschnitt gewidmet worden. 
Auf das vielgenannte Kriegs vermessungswesen bin ich nicht 
eingegangen, weil jeder richtig und umfassend geschulte Fachmann zugeben 
wird, daß der Begriff ,,Kriegsvermessungswesen“ nur für den auf einen 
einzigen Arbeitszweig der Landesaufnahme geschäftsmäßig eingestellten 
Militärtechniker von Bedeutung geworden ist, während er dem akademisch 
gebildeten Vermessungsingenieur im wesentlichen nur wenig oder gar nichts 
Neues geboten hat. Auch erschien es angesichts der politischen Verhält 
nisse nicht angebracht, das Kriegsvermessungswesen zum Gegenstand 
öffentlicher Erörterung zu machen.
	        
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