5*
67
A. Die geographische Ortsbestimmung.
zeitigen Ablesungen am Theodolit en-Bimbuskreis, wodurch man das geo
graphische Azimut erhält.
Als Probe hierzu kann die zweite Methode dienen, die darin besteht, daß
man mit dem Fernrohr des besonders sorgfältig durch die Pibeilen ein
nivellierten Instrumentes ein Gestirn (vielleicht den oberen Sonnenrand) an
dem fest gestellten Horizontalfaden verfolgt, bis es aufhört zu steigen, und in
diesem Zeitpunkt den Horizontalkreis abliest.
Von den genaueren Arten der Azimutbestimmung werden gewöhn
lich die folgenden beiden genügen.
a) Azimutbestimmung aus korrespondierenden Sonnenhöhen.
Soll auf dem Beobachtungsort 0 das Azimut a der Dreiecksseite 0 G (mit
dem terrestrischen Ziel C) bestimmt werden, so wird in dem gleichen Zeit
abstand vor und nach dem vor-
S
aussichtlichen wahren Mittag die
Sonne in durchaus gleicher Zenit -
distanst z v = z n derart beobachtet,
daß man z. B. — wenn der wahre
Mittag etwa um ll h 30 m ist -—
den Wage rechtfaden um ll h auf
den oberen Sonnenrand bei sorg-
fältigst horizontiertem Instrument
und den Senkrechtfaden auf den
östlichen Sonnenrand einstellt, den
Horizontalkreis mit A v abliest und
nun mit unveränderter Höhen
stellung des Wagerechtfadens die
Sonne verfolgt, bis der obere
Sonnenrand wieder um etwa 12 h
den Faden berührt. In diesem
Augenblick wird der Horizontal
kreis auf dem westlichen Sonnen
rand fest gestellt und A n ab-
.A v -\-A n
gelesen. Dann ist ^ der
wahre Mittag am Horizontalkreis
und, wenn nun auf C eingestellt und abgelesen wird, C — A nl = a. Wegen
der Deklinationsveränderlichkeit der Sonne ist aber nicht A w , sonder A der
Meridian, weshalb A um T
A 8
= v
verbessert werden muß.
2 cos cp • sin t
Die Verbesserung v" kann man auch (vgl. Gauß, Die trigonometrischen
und polygonometrischen Rechnungen) folgendermaßen ausdrücken:
t D
= T — (27)
cos cp • sin 15 t