8 1. §. 5. Anordnung der Be ob ach tun gen.
cunden am Chronometer gewählt wurde, so verstrichen von diesem Augen
blick bis zur vollen Minute, stets 45 bis 30 Secunden, welche dem Beobachter
in A hinreichende Zeit gaben, seine Einstellungen sehr genau zu machen,
selbst wenn er das Licht von B auch erst mehrere Secunden nach seinem
Erscheinen entdeckt haben sollte. Die Beobachtungen inufsten zwar auf
diese Weise etwas langsamer von Statten gehen, als es der Fall gewesen
sein würde, wenn man auf die strenge Gleichzeitigkeit derselben Verzicht
geleistet hätte; dagegen gab aber das angewandte Verfahren die Überzeugung,
dafs in dieser Hinsicht nichts zu w ünschen übrig geblieben ist. — Das Ver
decken und Aufdecken des Heliotropenlichtes geschieht mittelst Klappen,
welche durch das Anziehen einer Schnur sich vorschieben, und bei dem Los
lassen wieder zurückfallen, so dafs diese Operation, auf das Kommando des
Beobachters, von dem Geholfen der den Heliotropen richtet, mit der gröfsten
Leichtigkeit und Schnelligkeit ausgeführt werden kann.
Bei dem Wechseln der Stationen wurde immer eine Station über
sprungen, dergestalt, dafs wenn A, B, C, D... die Stationen der Reihe nach
bezeichnen, bei dem ersten Wechsel sich der Beobachter von A nach C,
bei dem zweiten, der von B nach D begab u. s. w. Bei dieser Gelegenheit
kamen jedesmal beide Beobachter zusammen um die Chronometer zu verglei
chen, und wünschenswerthe Abänderungen zu besprechen.
Die Absicht dieser Anordnung war, den nachtheiligen Einflufs un
schädlich zu machen, der entstehen würde, wenn die Instrumente nicht genau
die wahren Zenithdistancen angeben sollten.
Wenn ein Beobachter dem andern irgend etwas mitzutheilen hatte,
so geschah es vermittelst der dazu eingeführten Heliotropen-Telegraphie.
Boten wurden nur dann geschickt wenn es an Sonnenschein fehlte. — Die
Zeichen bestehen in Lichtblicken, welche durch Verdeckungen des Heliotro
pen-Spiegels hervorgebracht, und von dem Empfänger der Depesche gezählt
w erden. Als Avertissement dienen schnell auf einander folgende Verdeckungen
des Spiegels, wodurch ein deutlich wahrnehmbares Blitzen entsteht, welches
von dem Empfänger als Zeichen seiner Aufmerksamkeit erwdedert wird.
Nach einer Pause von 30 Secunden erfolgen dann die Zeichen selbst, welche
Zahlen darstellen, deren Bedeutung vorher festgesetzt worden ist. Z. B.
Eine Secunde Licht bedeutet die Zahl 1.
Eine Sec. Licht, eine Sec. dunkel, und eine Sec. Licht, die Zahl 2. u. s. w.
Die Menge der auf einander folgenden Lichtblicke bestimmt also die Zahl.
Fol-