befreite Doppellinse. Dergleichen Linsen sind bessere Lupen als die
einfachen, weil sie gleichzeitig grössere Deutlichkeit und stärkere
Vergrösserun g gewähren.
§• 49.
Fassung der Lupen.
Die Lupen für Messinstrumente sind entweder in einen Ring
oder Messingcylinder gefasst. Diese Fassung wird gewöhnlich von
einem Stiele getragen, der mit dem Instrumente verbunden und so
eingerichtet ist, dass sich die Lupe über die von ihr zu vergrössernde
Theilung bewegen und dieser nach Bediirfniss nähern lässt.
An den später zu beschrei
benden Messinstrumenten sind
verschiedene Lupen abgebildet.
Hier wird es genügen, einige
Worte über die Wilson’sche Lupe
zu sagen , von der Fig. 37 eine
Ansicht und Fig. 38 einen Durch
schnitt gibt. Die Cylinderfassung
ist so lang als die Brennweite
und hat der Linse gegenüber ei
nen Deckel mit Sehloch (a), an welches das Auge zu halten ist. Diese
Fassung entspricht also dem durch Gleichung (32) vorgestellten Falle.
In der Mitte der Fassung befindet sich ein ringförmiges Blech (b, b)
welches die Blendung oder das Diaphragma heisst und den Zweck
hat, die Randstrahlen der Linse, welche die Deutlichkeit des Bildes
stören, nicht in das Auge gelangen zu lassen. Um alle Spiegelungen
an der Cylinderwand zu entfernen, wird die Fassung inwendig
schwarz angestrichen oder doch wenigstens matt gearbeitet.
I). Mittel zur Vergrösserung weit en tfern ter Gegen-
stän de.
§. 50.
Die Vorrichtungen, welche entfernte Gegenstände so abbilden
und vergrössern, dass sie deutlich erkannt werden können, heissen
Fernrohre. Dieselben bestehen im Allgemeinen entweder biossaus
Linsen, oder aus Linsen und Spiegeln, welche durch Rohre in be
stimmter Weise verbunden sind. Zu Vermessungen gebraucht man
Fig. 37. Fig. 38.