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3) Wäre das letztere nicht
der Fall, so würden zwei Lin
sen von gleicher Brennweite,
welche wie in Fig. 43 verbun
den sind, gar kein Bild geben,
weil das von A kommende
und von der Linse CD nach
dem Brennpunkte p gebrochene Licht so auf die Linse EF träfe, als
käme es aus ihrem Brennpunkte selbst.
4) Streng genommen werden durch eine convexe Krön- und
eine concave Flintglaslinse nur zwei Farben vollständig vereinigt;
ordnet man aber die Linsen so an, dass die dunkelblauen und
orangefarbigen Strahlen völlig vereinigt werden, so verschwindet
auch die von den übrigen Strahlen herrührende Abweichung zur
Genüge.
5) Da die Farblosigkeit der Bilder bloss verschiedene Glassorten
und in einem bestimmten Verhältniss stehende Brennweiten der
Krön- und Flintglaslinsen fordert, nach Gleichung (23) aber zu einer
und derselben Brennweite unzählige Paare von Linsenhalbmessern
passen, so kann mit der Farbenabweichung durch eine schickliche
Wahl dieser Halbmesser auch die Kugelabweichung aufgehoben
werden.
Eine Linsenverbindung, welche ein farbloses Bild liefert, heisst
eine achromatische Linse. Fraunhofer stellte diese Linsen
aus einer biconvexen Kronglaslinse und einer dieselbe berührenden
planconcaven Flintglaslinse her. Beim Gebrauch wird die convexe
Linse immer dem Gegenstände zugewendet, während die concave
Linse dem Bilde zunächst steht.
Fig. 43.
C E
D E
§. 56.
Das Objectiv.
Um ein Fernrohr von den im vorigen Paragraph berührten zwei
Uebelständen, welche aus der Kugel- und Farbenabweichung ent
springen, zu befreien, besteht dessen Objectiv nicht, wie wir bis
jetzt vorausgesetzt haben, aus einer einfachen Convexlinse, sondern
aus einer achromatischen Doppellinse (C F), welche auf die in Fig. 44
angedeutete Weise so gefasst ist, dass sie leicht und sicher in die
Objectivröhre eingeschraubt werden kann. Diese Linse bringt keine