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reiner Luft sehen wir somit einen und denselben Gegenstand in sela-
verschiedenen Abständen vom Auge gleich hell.
Alle äusseren Gegenstände, die wir anschauen, füllen, weil sie
nach allen Richtungen strahlen, die ganze Pupille mit Licht aus,
und da sich deren Grösse unter gewöhnlichen Umständen fast gar
nicht ändert, so kann man für die Betrachtung jener Gegenstände
auch die Grösse p als unveränderlich und folglich die Helligkeit
als bloss von der Intensität i abhängig ansehen. Wenn wir dagegen,
wie es bei Fernrohren der Fall ist, nur Bilder äusserer Gegenstände
betrachten, so kann es kommen, dass nicht mehr die ganze Pupille mit
Licht von diesen Bildern ausgefüllt wird, sondern nur ein Theil p' der
selben. In diesem Falle erhält man aus der letzten Gleichung die
Helligkeit h, wenn man p' für p setzt; denn wenn nur die Fläche
p' der Pupille Licht empfängt, so ist das mit einer Zusammenziehung
der Pupille auf die Grösse p' gleich bedeutend. Wir müssen dem
nach die Helligkeit, welche das blosse Auge gibt, oder die natür
liche Helligkeit, von der Helligkeit eines optischen Instruments,
z. B. eines Fernrohrs, unterscheiden. Die natürliche Helligkeit ist
stets durch den Ausdruck (40) gegeben, die des Fernrohrs aber wird
in den folgenden Paragraphen zugleich mit der Grösse des Gesichts
feldes bestimmt.
§• 59.
Helligkeit der Linsenbilder.
Stellt in Fig. 40 die Linie AB einen leuchtenden Gegenstand
vor, welcher von der Linse CD nun mehr als deren Brennweite
Fig. 46.
entfernt ist, so gehen von den Punkten A, B, q die Lichtkegel
ACD, BCI), qCD zur Linse und hinter dieser entstehen die Licht
kegel CA,D, CB,D, Cq,D, welche in der Linie A, B, die Bilder
A,, B t , q, der leuchtenden Punkte A, B. q darstellen. Vernach
lässigt man den Lichtverlust, welcher durch die Brechung in der