Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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mit einem farbigen Saume von roth, gelb und grün: so ist das Fern 
rohr mit Mängeln behaftet, die es nicht haben soll. Erscheinen da 
gegen die Figuren durchgehends gleichschwarz und unverzerrt, und 
ist an deren Rändern nur ein schwacher bläulicher Saum bemerk 
bar, so lässt das Fernrohr in Beziehung auf Deutlichkeit nichts zu 
wünschen übrig. Eine blaue Färbung am Rande zeigen sogar die 
besten Fernrohre von Fraunhofer, weil hei Berechnung ihrer Ob 
ject! ve die dunkelblauen und violetten Strahlen gar nicht berück 
sichtigt wurden, um die übrigen desto besser zu vereinigen. 
b) Was die Vergrösserung des Fernrohrs betrifft, so ist be 
reits im §. 53 angeführt worden, wie man dieselbe durch Versuch 
bestimmen kann, wenn die Brennweiten des Objectivs, des Oculars 
und der Collectivlinse nicht bekannt ist. Ein von jenem verschie 
denes Verfahren, die Vergrösserung zu finden, ist das, welches 
Valz vorgeschlagen hat. Es besteht im Allgemeinen darin, dass 
man den Sehwinkel der Sonne mit demjenigen Winkel vergleicht, 
unter welchen die von dem Sonnenrande kommenden Strahlen aus 
dem Ocular des Fernrohrs treten. 
Fig. 58. 
Stellt in Fig. 58 die Scheibe S die Sonne, AB das Ocular und 
CD das Objectiv eines auf sie gerichteten Fernrohres vor, so werden 
die Randstrahlen Rm, R'm der Sonne die Wege Rmruv, R'mr'uv' 
machen, wenn rr' die Brennebene des Objectives ist. Auf einer 
ebenen Fläche vv', welche in geringer aber genau bekannter Ent 
fernung nu = e vom Oculare senkrecht zur Fernrohraxe steht, wird 
der Durchmesser vv' = d des Sonnenbildes gemessen. Aus d und e 
findet man tgi/j = -3— , während tgqp im Mittel = tg32'10" ist, 
Das Verhältnis von tgi/j zu tgcp gibt die gesuchte Vergrösserung 
Der Coefiicient von d:e schwankt zwischen 52,5 und 54,5; er
	        
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