Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

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Der Ordinate 44,4 entspricht eine Keildicke von 6,4073 Millimeter. 
„ „ 16,2 „ 2,7070 
„ „ 4,4 - 1,1815 
Aus den beiden ersten Ordinaten berechnet sich nach Gleichung 
*(86) der Werth der Ordinate 10 zu 1,8937 und aus den beiden letzten 
zu 1,9050 Millimeter; im Mittel also zu 1,8993 Millimeter. Auf Grund 
der in dieser Weise ermittelten Längen von 4 Ordinaten erhält man 
die übrigen Keildicken, indem für die Ordinaten 
von 0 bis 10 die Angaben: Ord. 10 = 1,8993 u. Ord. 4,4 = 1,1815 111111 
„ 10 „ 16 „ „ „ 10 = 1,8993 „ „ 16,2 = 2,7070 „ 
„ 16 „ 45 „ „ „ 16,2 = 2,7070 „ „ 44 ; 4 = 6,4073 „ 
benützt wurden. Schwerd fand hierdurch den Unterschied zwischen 
je zwei auf einander folgenden und ungefähr 2'/ 2 Millimeter ent 
fernten Ordinaten oder Keildicken: 
in dem ersten Theile von 0 bis 10 = 0,12821 Millimeter. 
„ zweiten „ „ 10 „ 16,2 = 0,13024 „ 
„ „ dritten „ „ 16,2 „ 45 = 0,13115 „ 
Da man die Zahl der Ordinate bis auf ein Zehntel schätzen konnte, 
so war folglich mit dem Keil eine Messung bis zu 0,013 Millimeter 
Genauigkeit möglich. 
Bessel verfuhr bei Prüfung seiner Messkeile, welche zur Grad 
messung in Ostpreussen dienten, in ganz anderer Weise. Er be 
nützte dazu, wie in Fig. 73 angedeutet, ein auf einem Gestelle (g) 
befestigtes Stahlprisma (k), dessen scharfe Kante (s) wagrecht lag, 
und einen polirten Stahlcylinder (c), der eine lothrechte Schneide 
(s') hatte und in einer hohlen Bahn mit seiner Axe parallel bewegt 
werden konnte. Die Bewegung dieses Cvlinders wurde durch ein 
Mikroskop und eine Mikrometerschraube aufs genaueste gemessen. 
Die Messung der Keildicken begann damit, dass man den Cylinder 
c so weit an den Keil k schob, bis sich die Schneiden s und s' genau 
berührten. Alsdann las man den Stand der Mikrometerschraube ab. 
Hierauf wurden nach und nach alle Ordinaten des zu untersuchenden 
Keils zwischen die Schneiden s und s ; gebracht und jedesmal der Stand 
der Schraube abgelesen. Es ist klar, dass der Unterschied der Ab 
lesungen zwischen irgend zwei Ordinaten dem Unterschied dieser 
Ordinaten proportional ist, und dass man hieraus die Länge jeder 
Ordinate erhält, so bald man den Werth eines Schraubengangs kennt. 
Die gläsernen Messkeile von Bessel hatten zwischen den Endpunkten
	        
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