Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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doppelte Fehler richtig vertheilt wurde; findet noch eine Abweichung 
statt, so ist das eben beschriebene Verfahren, dessen Richtigkeit 
sich der Leser selbst beweisen wird, zu wiederholen. 
Zu 3. Das Verfahren, durch welches die parallele Lage der 
Spiegelebenen mit ihrer Drehaxe hergestellt wird, beruht auf dem 
Satze, dass eine Ebene durch eine halbe Drehung um eine ihr pa 
rallele Axe in eine mit ihrer ersten Lage parallele aber entgegen 
gesetzte Richtung gebracht wird, und dass die beiden Lagen der 
gedrehten Ebene nicht mehr parallel sind, wenn die Drehaxe zu ihr 
nicht parallel ist. 
Um dieses Verfahren anzuwenden stelle man zwei mit Faden 
kreuzen versehene Fernrohre (f, f 7 ) so auf, dass deren Axen sich 
schneiden und auf ihnen die Gegenstände m und n, welche 60 bis 
80 Fuss entfernt sind, deutlich erscheinen. Nun befestige man das 
Spiegelwerk auf einem Holzwürfel so, dass seine Axe dem Augen 
masse nach auf der oberen Fläche des Würfels senkrecht steht, und 
bringe alsdann die zu prüfende Spiegelebene in den Durchschnitts 
punkt e der optischen Axen der Fernrohre, so dass sie auf der Ebene 
dieser Axen senkrecht steht und den Winkel men nahezu halbirt. 
Durch kleine Drehungen des Spiegels (oder vielmehr des ihn tragen 
den Würfels) kann man bewirken, dass der Gegenstand n auf der 
Axe des Fernrohrs f erscheint. Wendet man nun den Spiegel um 
seine eigene Axe auf die andere Seite, so wird er den Punkt m 
spiegeln. Trifft dessen Bild auf die Axe des Fernrohrs f, so ist ohne 
Zweifel die Axe des Spiegels seiner Ebene parallel; weicht es aber 
von der Fernrohraxe ab, so rührt die eine Hälfte des angezeigten 
Fehlers von der Lage der Spiegelaxe gegen die Spiegelebene und 
die andere Hälfte von der Lage des Holzwürfels her. Beide Fehler- 
theile müssen nun so lange verbessert werden, bis nach einer halben 
Drehung des Spiegels nach rechts oder links das Spiegelbild der 
Punkte n und m auf der optischen Axe des auf der Spiegelseite
	        
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