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sich die Drehaxe gleichzeitig zu der Absehlinie und der Ebene des
Lineals.
• Häutig rührt die erwähnte Ab
weichung nur von dem Fehler Nr. 4
her. Man verbessert daher zunächst
die Stellung der Drehaxe gegen die
Ebene des Lineals nach Massgabe der
Abweichung der Visirebene von der
lothrechten Lage. Da diese Axe senk
recht zum Ständer steht, so muss
dessen Axe gegen die Linealebene ver
ändert werden, was auf folgende Weise
geschieht. Die Unterlagplatte (PQ)
des Ständers ruht auf den 3 Punkten
r, s (Fig. 112) und e (Fig. 113). Lüftet man die Schräubchen u
und i, so kann dieselbe um die Axe rs mit Hülfe der Schräubchen
d und e gedreht werden. Soll nämlich die Axe des Ständers und
damit die Drehaxe des Fernrohrs gegen die Vorderseite des Lineals
geneigt werden, so muss die Unterlagplatte bei d, e erhoben werden,
was durch Lüftung des Schräubchens d und Anziehen von e ge
schieht, da das erstere Schräubchen in das Lineal eingreift, das letz
tere aber bloss darauf drückt. Die entgegengesetzten Drehungen der
Schräubchen bringen auch die entgegengesetzten Bewegungen der
Axen hervor.
Ist es durch diese Verbesserungen nicht möglich, das Fernrohr
dahin zu bringen, dass bei wagrechter Lage des Messtischblattes das
Fadenkreuz im Auf- und Niederkippen fortwährend an der lothrechten
Linie, auf deren einen Punkt es anfangs eingestellt war, hingleitet,
so ist es wahrscheinlich, dass die optische Axe nicht senkrecht steht
zur Drehaxe. Um sich hierüber mehr Gewissheit zu verschaffen,
stelle man das Fadenkreuz auf den obersten Punkt der Lothlinie ein
und beobachte beim Niederkippen die Abstände des Kreuzpunktes
von dieser Linie. Findet man, dass dieselben erst zu- und dann
wieder abnelnnen, so ist dieses ein Beweis für die schiefe Lage der
Axen; denn in diesem Falle beschreibt die optische Axe um die
Drehaxe einen Kegel und der Weg, den das Fadenkreuz am Lothe
bezeichnet, ist der Schnitt des Kegelmantels mit einer durch das
Loth gehenden und der Kegelaxe parallelen Ebene, demnach ein
Fig. 112.