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den abgelesenen Höhen winkeln zu subtra Ihren und zu den Tiefen
winkeln zu addiren; bei der Lage links muss das Entgegengesetzte
geschehen, wie man leicht selbst linden wird.
Wird der Nonius so eingerichtet, dass er ein wenig nach rechts
oder links verstellt werden kann, so lässt sich der Collimationsfehler
beseitigen und braucht derselbe demnach bei gemessenen Höhen-
und Tiefenwinkeln nicht in Rechnung gebracht zu werden.
§• H4.
Gebrauch der Kippregel.
Hier ist nur zu zeigen, wie man mit der Kippregel, die auf
einem Messtische steht, Horizontal- und Yertikalwinkel aufnehmen
kann, wenn gar keine Hindernisse diese Aufnahme erschweren.
Weitere Anwendungen gehören in den zweiten Thcil, welcher die
Lehre von den Messungen behandelt.
Es seyen auf dem Felde drei Punkte A, B, C abgesteckt und
es soll die Horizontalprojection des Winkels ABC gemessen werden.
Man stelle den Messtisch fest über B auf und mache nach §. 111
das Blatt horizontal. Gleichzeitig ziehe man alle Schrauben an,
welche eine Drehung des Blattes um seine lothrechte Axe verhin
dern. Dann bestimme man mit der Lothgabel auf dem Messtisch
blatte das Bild b des Punktes B auf dem Felde und visire mit der
Kippregel, nachdem das Lineal genau an b gelegt worden ist, nach
A, wo ein Stab lothrecht aufgestellt wurde. Ein feiner Strich mit
einem harten Bleistifte nach der Linealkante gibt den Winkelschen
kel ba, der mit BA in einer Vertikalebene liegt. Nun drehe man
die Kippregel um den Punkt b nach C, stelle das Fadenkreuz genau
auf den daselbst befindlichen Stab ein und ziehe wieder eine feine
Linie am Lineale hin, so hat man auch den zweiten Schenkel bc in
der Vertikalebene von BC. Da das wagrechte Messtischblatt die zwei
lothrecliten Ebenen ab BA und cbBC nach den zwei Linien ba, bc
schneidet, so ist offenbar abc der gesuchte Winkel.
Um den Punkt b kann man in der eben beschriebenen Weise
beliebig viele Winkel aufnehmen. Das Anlegen des Lineals, wel
ches mit grosser Genauigkeit geschehen muss, wird, wenn es oft
wiederkehrt, dadurch zu erleichtern gesucht, dass man in dem
Scheitel eine sehr feine mit einem Kopf von Siegellack versehene
Nähnadel senkrecht einsteckt. Da aber dergleichen A lisch lagnadeI n