Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

‘204 
zu, ob sie nach der Entfernung des Eisens und der Vollendung ihrer 
Schwingungen genau auf die frühere Stelle wieder zurückkehrt. 
Thut sie dieses nach wiederholten Versuchen, so ist sie empfindlich 
genug; wo nicht, so ist entweder der Stift, worauf sie schwebt, ab 
gestumpft und daher abzuschleifen, oder es hat sich die magnetische 
Kraft der Nadel vermindert und ist dieselbe durch Streichen mit 
einem Magnet wieder zu vermehren. 
Zu 4. Die Forderung der parallelen Richtung der Visirebenen 
und des Durchmessers, welcher durch den Nullpunkt der Theilung 
geht, würde nicht nöthig seyn, wenn die Bussole bloss dazu diente, 
den Winkel zweier gegebenen Richtungen aus deren Neigung gegen 
den magnetischen Meridian zu finden. Denn obwohl jeder dieser 
Neigungswinkel mit einem Fehler behaftet ist, welcher dem Winkel 
(f) des Durchmessers 0° —180° gegen die Visirebene gleichkommt, 
so gibt doch ihr Unterschied den gesuchten Winkel richtig, weil der 
Minuend und der Subtrahend in gleichem Sinne um gleichviel zu 
gross oder zu klein sind. Dagegen bleibt der Neigungswinkel einer 
Linie gegen den magnetischen Meridian um + f fehlerhaft, so lange 
die verlangte Parallelität nicht stattfindet. 
Die Forderung', dass die Visirebenen auf der Instrumentenebene 
senkrecht stehen, also lothrecht sind, sobald diese wagrecht ist, wird 
dadurch gerechtfertigt, dass nur unter dieser Bedingung die in 
schiefen Ebenen liegenden Winkelschenkel richtig auf die Horizon 
talebene des Instruments und, wenn die vorausgehende Forderung 
erfüllt ist, in die Richtung des durch Null gelegten Durchmessers 
projicirt werden. Ob die Visirebenen gegen die Instrumentenebene 
senkrecht stehen, untersucht man bei horizontal gestellter Büchse 
auf die in §. 23 angegebene Weise; und wenn Berichtigungen nöthig 
werden, so kann man sie nach der ebendaselbst gegebenen Anwei 
sung vornehmen. Was aber die Stellung der Visirebenen gegen den 
Durchmesser 0° — 180° betrifft, so lässt sich dieselbe wie folgt kennen 
lernen. 
Man spanne über die Büchse einen Faden, der die Theilpunkte 
90° und 270°, also auch den mit OW bezeichneten Durchmesser genau 
deckt; stelle das Instrument horizontal und drehe die Büchse so lange 
im Kreise, bis der ausgespannte Faden in die von einem etwa 150 
bis 200 Fuss entfernten Gegenstände und der Gehäusaxe bestimmte 
Richtung kommt; hierauf lese' man den Stand der Nadel (am
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.