Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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O 1 ' — 12 h oder 0° — 180° gegen die Kante der Zulegeplatte an, 
vorausgesetzt, dass das Hängezeug wie die Kippregel berichtigt war. 
Wenn man durch die eben beschriebenen Untersuchungen findet, 
dass die Kanten der Zulegeplatte entweder unter sich oder mit der 
zwölften Stundenlinie nicht parallel sind, so kann der Mechaniker 
solche Fehler leicht verbessern; wollte oder könnte man aber diese 
Verbesserungen nicht vornehmen lassen, so liesse sich auch mit 
dem fehlerhaften Zulegezeug unter folgenden Bedingungen richtig 
arbeiten. Erstens würde man hiebei immer nur ein und dieselbe 
Kante der Zulegeplatte benützen; zweitens brächte man beim Auf 
trägen oder Abnehmen von Streichwinkeln den Neigungswinkel dieser 
Kante gegen die zwölfte Stundenlinie in der rechten Weise in An 
rechnung; und drittens nähme man beim Auf- oder Abtragen von 
Winkeln, welche keine Streichwinkel sind, gar keine Rücksicht auf 
den vorhandenen Fehler, da dessen Einfluss auf jene Winkel nach 
§. 120 durch das bei dem Auf- oder Abtragen zu beobachtende Ver 
fahren vernichtet wird. 
2. Die Theodolithen. 
§. 129. 
Mit dem Worte Tlieodolith, dessen Ableitung nicht mit Be 
stimmtheit anzugeben ist, 1 bezeichnet man jedes Winkelmessinstru 
ment mit zwei eingetheilten Kreisen, welche senkrecht gegen einander 
und bei der Messung beziehlieh horizontal und vertikal stehen. Die 
Formen der Theodolithen sind sehr verschieden; ihrem Wesen nach 
zerfallen sie aber nur in zwei Gattungen: in einfache Theodolithe 
oder Theodolithe schlechtweg, und in Repetitionstheodolithe oder 
Wiederholungskreise. Wir wollen zunächst von diesen zwei Gat 
tungen der Theodolithe eine allgemeine Anschauung geben und die 
Bedingungen erläutern, welche an jeder zu erfüllen sind, und hierauf 
die Einrichtung und den Gebrauch mehrerer Theodolithe im Ein 
zelnen kennen lernen. Die Zeichnungen, welche wir den allge 
meinen Erörterungen beifügen, deuten nur die wesentlichen Theile 
der in Rede stehenden Instrumente in ihrer gegenseitigen Stellung 
1 Einige glauben, dass das Wort Tlieodolith zusammengesetzt sey: aus d-ia 
das Anschauen, ¿Sog der Weg und UO-og der Stein. Um diese Ableitung zu be 
greifen, muss man wissen, dass in früherer Zeit die Unterlagen, auf welche man 
die Theodolithe stellte, immer aus Stein bestanden.
	        
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