234
senkrechte Lage ihrer Ebenen gegen die Alhidadenaxen und das Zu
sammenfallen ihrer Mittelpunkte5 zu den letzteren aber:
1) die Untersuchung, ob die Libelle richtig ist, oder, wenn zwei
Libellen vorhanden, ob beide richtig sind;
2) ob die Visirlinie des Fernrohrs senkrecht steht zu dessen
Drehaxe;
3) ob diese Drehaxe rechtwinklich ist gegen die Alhidadenaxe; und
4) ob die Nonien des Vertikalkreises auf Null stehen, wenn die
Visirlinie des Fernrohrs mit der Alhidadenaxe einen rechten Winkel
bildet.
Wir werden zunächst diese vier Untersuchungen besprechen und
erst in §. 136 auf die übrigen zurückkommen.
Z u 1. Je nachdem eine Röhrenlibelle auf dem Fernrohre steht
oder mit dessen Drehaxe verbunden ist, hat man zu untersuchen,
ob die Libellenaxe mit der optischen oder mit der Drehaxe des
Fernrohrs parallel ist; denn nur bei dieser gegenseitigen Stellung
lässt sich der Theodolith auf die im vorigen Paragraphen angegebene
Weise horizontal stellen. In dem vorliegenden Falle ist die Libelle
mit dem Fernrohre fest verbunden, und dieses selbst hat kein Lager,
welches gestattet, der Fernrohraxe nach dem Umsetzen der Drehaxe
genau die erste Lage zu ertheilen. Es lässt sich also zur Prüfung
der Libelle die in §. 39 Nr. 2 beschriebene einfache Verfalmings-
weise hier nicht anwenden, wesshalb wir zur folgenden umständ
licheren Methode greifen müssen.
Fig. 132.
Man bezeichne auf einem abschüssigen Boden zwei etwa 100
Schritte von einander entfernte Punkte A und B durch Grundpfähle.
Ueber A stelle man den Theodolithen so auf, dass man, wenn das
Fernrohr nach B gerichtet ist, den lothrechten Abstand des Oculars