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die Abweichung y, füge dieselbe zu der bei L' abgelesenen Zahl
und verbessere die Libelle auf dem in B noch unverrückt stehenden
Instrumente so lange, bis bei einspielender Luftblase das Fadenkreuz
auf die Zahl h' -f- y zeigt. Die Berichtigung erfordert, dass man
erst die Schraube a ein wenig lüftet und dann die Schraube a', der
ein federnder Ring entgegenwirkt, vor- oder rückwärts dreht. Damit
eine Drehung um die unterhalb a liegende krumme Auflagsfläche
möglich wird, ist der Ansatz der Libellenfassung an der Stelle, wo
a durchgeht, etwas weiter gebohrt als die Schraubenspindel erfordert.
Zu 2. Die Visirlinie des Fernrohrs muss zu dessen Drehaxe
desshalb senkrecht stehen, weil sie nur in diesem Falle eine Ebene
beschreibt. Ob diese Stellung stattfindet, erfährt man dadurch, dass
man den Theodolithen an einer beliebigen Stelle eines Feldes oder
einer Wiese horizontal stellt und in Entfernungen von ungefähr 200
und 100 Fuss zwei Stäbe S und S' so aussteckt, dass sie in ihrer
lothrechten Stellung von dem Fadenkreuze des Fernrohrs geschnitten
werden; hierauf aber das Fernrohr durchschlägt und auf der ent
gegengesetzten Seite des Instruments abermals einen Stab S" in die
neue Visirlinie stellt, Zeigt sich nach dieser Absteckung,
dass die drei Stäbe in gerader Linie liegen, so ist die
Visirlinie des Fernrohrs senkrecht zur Drehaxe; ausser
dem aber nicht. Denn stellt in Fig. 133 die Linie de die Drehaxe
Fig. 133.
und ov die Visirlinie des Fernrohrs vor, so liegen die Stäbe S und 8'
in der Linie ov. Wäre diese senkrecht zu de, so müsste nach der
Drehung des Fernrohrs um diese Axe die neue Visirlinie o' v' mit
der alten ov zusammenfallen und folglich auch S" in der Richtung
vo oder in SS' liegen; wenn aber ov schief gegen de steht, so
können die Richtungen ov, o'v' und folglich auch die durch sie
bestimmten Geraden SS' und eS" nicht zusammenfallen. Aus der
gegenseitigen Stellung der Stäbe und des Instruments erkennt man