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Fig.'134.
wenn vorerst bc horizontal ist und die
Luftblase der Libelle in o einspielt, nach
einer halben Drehung der Alhidade um
ihre Axe ae die Drehaxe die Lage c'b'
annehmen, wobei denn b'ea = 90°— ö
und c'ea — 90° -f- $ ist, während die
Luftblase nach o' geht und durch ihren
Ausschlag den Neigungswinkel cp der Dreh
axe gegen den Horizont misst. Da nun
der Winkel cea = cev -{- vec = 90°
-j- ¿) = ceb' -f* b' e a = cp + 90° — Ö
ist, so folgt hieraus, was zu beweisen war, nämlich,
cp = 2d (101)
Die eine Hälfte des angezeigten Fehlers ist an der Alhidadenaxe,
d. h. an den Fussschrauben des Dreifusses, womit die Drehaxe pa
rallel gestellt wurde, und die andere Hälfte an dem Zapfenlager der
Drehaxe zu verbessern.
Zu 4. Die vierte Forderung ist nöthig, weil von ihrer Erfül
lung die richtige Messung der Höhen- und Tiefenwinkel abhängt,
wie man sich leicht selbst klar machen kann. Um an unserem In
strumente zu untersuchen, wie weit es dieser Forderung genügt,
braucht man nur die Visirlinie des Fernrohrs senkrecht auf die Alhi
dadenaxe zu stellen und hierauf den Stand der Nonien abzulesen.
Die senkrechte Stellung der Visirlinie erhält man aber dadurch, dass
man das Fernrohr in die Richtung zweier Fussschrauben stellt, durch
diese die vorher schon berichtigte Libelle zum Einspielen bringt,
hierauf das Fernrohr sammt der Libelle um 180° dreht und den
Ausschlag der Luftblase, welcher sich nach dieser Drehung zeigt,
halb an den Fussschrauben und halb an der Mikrometerschraube q
des Vertikalkreises verbessert. Die Begründung dieses Verfahrens
ist dieselbe, welche wir eben für die Senkrechtstellung der Dreh-
und Alhidadenaxe kennen gelernt haben. Hat man es dahin
gebracht, dass die Libelle in zwei entgegengesetzten
Lagen des Fernrohrs einspielt, so ist dessen Visirlinie
zur Alhidadenaxe senkrecht. Der kleine Bogen, um welchen
ein Nullpunkt des Vertikal kreises von den Nullpunkten des nächst
stehenden Nonius abweicht, heisst der Colli mationsfehl er die
ses Nonius. Um diesen Collimationsfehler würde ein gemessener