Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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Schlägt man nun das Fernrohr durch, so dass a' wieder nach a, und 
b' nach b, folglich auch o t wieder nach o' und o 2 nach o" kommt, 
stellt hierauf genau auf den Punkt P ein und liest an dem in n" 
stehen gebliebenen Nonius ab, so gibt diese Ablesung a" den Bogen 
o"n", welcher um den Collimationsfehler c zu klein ist, so dass die 
zweite tjrleichung: 
stattfindet. 
a" = w t — c 
Zieht man dieselbe von der ersten ab, so kommt 
0?) 
(102) 
Um diese Grösse würde der Nonius n' die Höhenwinkel zu gross 
und die Tiefenwinkel zu klein liefern. Wäre a" a', so läge der 
Collimationsfehler 
c 
a" — a' 
2 
(103) 
auf der oberen Seite von eh', und es würde in diesem Falle jeder 
Höhenwinkel um ihn zu klein, jeder Tiefenwinkel aber zu gross 
gefunden. Was von dem einen Nonius gilt, gilt auch für den anderen. 
Hat man für jeden die Grösse und Lage des Collimationsfehlers be 
stimmt, so verschiebt man demgemäss die Nonien so lange, bis diese 
Fehler null werden. 
Wollte man sich jedoch die Mühe des Aufsuchens und Weg 
schaffens des Collimationsfehlers nicht geben, so liesse sich sein Ein 
fluss auf den gesuchten Höhen- oder Tiefenwinkel durch dasselbe 
Verfahren, welches so eben zu seiner Bestimmung angewendet wurde, 
beseitigen; denn wenn man die Gleichungen («) und (/?) addirt, so 
folgt daraus 
w = a< a “ (104) 
d. h. der gesuchte Höhenwinkel ist gleich dem arithme 
tischen Mittel aus den Ablesungen a' und a", welche den 
Collimationsfehler noch in sich tragen. Dabei kann dieser 
Fehler positiv oder negativ seyn. Hat man gleichzeitig mit dem 
ersten auch den zweiten Nonius abgelesen und dafür a, und a 2 er 
halten , so gibt das Mittel aus diesen Ablesungen noch einen zweiten 
Werth von w. Stimmt dieser nicht genau mit dem ersten, so nimmt 
man aus beiden wiederum das Mittel, welches dann gewiss der 
Wahrheit sehr nahe kommt.
	        
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