241
Es verdient überhaupt bemerkt zu werden, dass es jederzeit
besser ist, ein Messverfahren anzuwenden, wobei der Einfluss eines
Fehlers am Instrumente vernichtet wird, als diesen Fehler selbst
wegzuschaflen* oder in Rechnung zu bringen. Diese Bemerkung
kommt uns sehr zu statten bei den Untersuchungen, welche sich
auf das Zusammenfallen der Alhidadenaxe mit dem Mittelpunkt des
Horizontalkreises oder die Concentricität der Alhidade, und auf die
Vereinigung der Alhidadenaxe und der Visirlinie in eine Ebene oder
die Concentricität des Fernrohrs beziehen. Obgleich aber durch ge
eignete Beobachtungsmethoden die nachtheiligen Wirkungen der Ex-
centricität der Alhidade und des Fernrohrs beseitigt werden können,
so ist es doch nicht überflüssig, vorher die Grösse dieser Wirkungen
zu berechnen, weil nur dadurch die Einsicht gewonnen werden kann,
dass die genannten Excentricitäten gefährliche Feinde der Winkel
messung sind.
§. 135.
Excentricitäts- und Tlieilungsfehier.
Stellt in Fig. 136 c den Mittelpunkt des Limbus und m den
Mittelpunkt der Alhidade vor, so heisst die Linie cm die Excentri
cität der Alhidade. Misst man mit einem Tlieodolithen, der diese
Excentricität hat, einen Winkel Imp = cp, so erhält man für diesen
Fig. 136.
Jl
Winkel aus den Ablesungen bei b und d den Bogen bd, welcher
seinen Mittelpunkt in c hat und daher nicht das Mass des Winkels cp
sondern des Winkels dcb = cp‘ ist. Der Unterschied cp — cp 1 ist der
Fehler f, welchen die Excentricität der Alhidade in dem gemessenen
Bauern feind, Vermessungskunde. jß