bestimmt und wenn bei Messungen diese Stelle einseitig benützt wird,
gehörig in Rechnung gebracht werden. Man darf aber den sich
kundgebenden Fehler nicht sofort als von der Theilung allein her
rührend ansehen, sondern muss ihn als die Gesammtwirkung der
Tlieilungs- und Excentricitätsfehler betrachten. Eine genaue Aus
scheidung der einzelnen Antheile ist fast unmöglich, nützt aber
eigentlich auch nichts, da doch nur die Summe aller Einflüsse be
kannt zu seyn braucht.
Ob der Nonius in gleiche Theile getheilt ist, kann man, nach
dem die vorhergehende Untersuchung den Beweis geliefert hat, dass
der erste und (n -f- 1) te Theilstrich genau um n — 1 Theile des
Limbus von einander abstelien, in folgender Weise mit einer für
die meisten Messungen hinreichenden Schärfe erforschen. Bekanntlich
hat der Nonius vor dem ersten und (n -(- l)ten Theilstriche noch
eine Uebertheilung. Man kann nun den äussersten Strich dieser
Theilung vor dem Nullpunkte als den Nullpunkt des Nonius ansehen,
diesen Strich auf einen des Limbus genau einstellen und untersuchen,
ob der (n + 1) te Strich, von jenem äussersten an gezählt, mit einem
Theilstrich des Limbus zusammen trifft oder nicht. Eben so kann
man mit dem zweiten, dritten, vierten und letzten Theilstrich der
Uebertheilung vor dem Nullpunkt und dem jedem von ihnen ent
sprechenden (n -f* 1) ten Strich der Theilung verfahren. Wendet man
dieses Verfahren auch auf die Uebertheilung hinter dem eigentlichen
(n -f 1) ten Theilstrich an, so hat man nicht nur beide Ueber-
theilungen, sondern auch von dem Nonius die zwei Enden in einer
Länge untersucht, welche der Summe der Uebertheilungen gleich
kommt. Das noch übrig bleibende Mittelstück des Nonius lässt sich
wohl nur dadurch prüfen, dass man nach und nach jeden Strich
desselben genau einstellt und zusieht, ob die zu beiden Seiten gleich
weit von ihm abliegenden Noniusstriche gleiche Differenzen mit den
entsprechenden Limbustheilen bilden; eine Untersuchung, welche
allerdings ein sehr geübtes Augenmass und eine gute Lupe erfordert.
Genauere, aber (der Natur der Sache nach) auch weit umständlichere
Methoden zur Untersuchung der Theilungen findet man in der ersten
und siebenten Abtheilung der „Astronomischen Beobachtungen in
Königsberg“ von F. W. Bessel.
Die Horizontalstelhmg des Limbus durch das in §. 133 beschriebene
Verfahren beruht auf der Voraussetzung, dass der Limbus senkrecht