Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

mm 
291 
ausgestatteten Prismenkreis 1 verwandelt , und in neuerer Zeit werden 
von Pistor und Martins in Berlin Reflexionskreise angefertigt, 
welche sich mit Recht eines grossen Beifalls erfreuen. Diese Kreise 
wurden von den Erfindern in dem Berliner Gewerbeblatt von Neu 
kran tz , Bd. XIV, in Hinsicht auf ihre Einrichtung, Anwendung und 
Vortheile kurz beschrieben, aber theoretisch nicht näher erörtert. 
Da diese Erörterung auch von denen nicht gegeben wurde, welche 
jene Beschreibung in ihre Bücher aufgenommen haben, so finden wir 
uns um so mehr veranlasst, auf die Theorie des Pistor’schen Spiegel 
kreises näher einzugehen, als wir uns durch mehrjährigen Gebrauch 
von der Güte dieses Instruments überzeugt haben. 
§. 154. 
Beschreibung. 
Wir schicken hier der Theorie die Abbildung und Beschreibung 
des Instruments voraus, indem wir annehmen, dass man durch die 
Theorie des Spiegelsextanten hinlänglich vorbereitet ist, die Bestim 
mung der einzelnen Theile des Spiegelkreises zu begreifen. 
Die Fig. 150 stellt die Ober- und Fig. 151 eine Seitenansicht 
eines fünfzölligen Spiegelkreises aus der genannten Werkstätte dar; 
in beiden sind gleiche Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. 
Der Körper (K) des Instruments ist eine messingene Kreis 
scheibe von 5 Par. Zoll Durchmesser, welche in ihrem Mittelpunkte von 
einem hölzernen Griffe (G), der an einen Metallcylinder angeschraubt 
ist, unterstützt wird. Da sich der Schwerpunkt des Instruments nahe 
am Mittelpunkte des Kreises befindet, so erreicht man bei dem Voll 
kreise gegen den Sextanten den Vortheil, dass man den Schwerpunkt 
unterstützen kann, ohne den Griff ausserhalb der Axe des grossen 
Spiegels anbringen zu müssen. Die Axe der Alhidade (H) geht 
durch den Mittelpunkt (c) des Kreises und steht senkrecht auf diesem. 
Der Spielraum für die Bewegung dieser Alhidade umfasst bloss einen 
Viertelkreis zwischen den mit 0° und 180° bezeichneten Punkten. 
Das Prisma (P), das Fernrohr (F) und die Eilischlaggläser (E) ver 
hindern eine weitere Drehung. Da aber ein Drehwinkel von 90° 
einem Winkel der Lichtstrahlen von 180° entspricht, so ist diese 
' In den „astronomischen Nachrichten“ von Schumacher, Bd. XI, hat Besse 1 
eine vollständige Theorie des zwar nur in der Astronomie angewendeten aber auch 
zu geodätischen Messungen sehr geeigneten Prismenkreises mitgetheilt..
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.