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Objects auf die optische Axe des Fernrohrs bringt und den Stab,
der das andere Object vorstellt, so lange fort verrücken lässt, bis
sein Bild das erste deckt.
Wenn im vorigen Paragraph angeführt wurde, dass die Winkel
zwischen 130° und 180° durch Anvisireu des rechten Schenkels ge
messen werden müssen, so folgt daraus nicht, dass man nicht auch
kleinere Winkel als 130° auf diese Weise messen kann: es lassen
sich offenbar alle jene Winkel so bestimmen, deren linke Objecte
noch ein Bild im Fernrohr geben, wenn dieses auf den rechtseitigen
Gegenstand gerichtet ist. Dieses thun aber bei dem Pistor sehen
Spiegelkreise alle Winkel zwischen 100° und 180°. Es ist somit
klar, dass die Winkel zwischen 100° und 130° auf zwei Weisen ge
messen werden können, indem man bei der einen Messung den linken
und bei der andern den rechten Schenkel anvisirt.
Was die Messung der Vertikalwinkel betrifft, so gilt hier alles,
was darüber bei dem Spiegelsextanten angeführt wurde.
§• 157.
Prüfung und Berichtigung
des Spiegelkreises unterscheiden sich nur sehr wenig von jenen des •
Spiegelsextanten. Es ist nämlich vor dem Gebrauch des Spiegel
kreises zu untersuchen:
1) ob der Limbus und die Nonien richtig getheilt sind;
2) ob der Spiegel ebene und parallele Seiten hat;
3) ob die Seitenflächen des Prisma’s eben und der Prismenaxe
parallel sind;
4) ob der Spiegel und das Prisma auf der Limbusebene senk
recht stehen;
5) ob die Fernrohraxe dieser Ebene parallel läuft;
6) ob ein Collimationsfehler vorhanden und wie gross er ist;
7) ob die Einschlaggläser eben und parallel sind.
Die erste Untersuchung wird nach §. 135 und die. zweite nach
S- 28 vorgenommen. Was die dritte betrifft, so genügt es zunächst,
sich auf dieselbe Weise wie bei einem Spiegel zu überzeugen, ob
die Prismenflächen eben sind, da man bei der vierten Untersuchung
findet, ob die Ebenen des Prisma’s mit dessen Axe parallel laufen.
Nachdem man nämlich nach §. 147 Nr. 3 den senkrechten Stand des
grossen Spiegels, wenn er nicht vorhanden gewesen sevn sollte,