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Messstange (in) so gelegt, das ihre Axe mit jener der Cylinder zu-
sammenfiel und folglich die Mitten der Kanten a und s" die Mittel
punkte der Kugelflächen der Cylinder berührten, wenn man diese
gegen die Stange so schob, wie Fig. 170 zeigt.
Fig. 170.
Nennt inan A den unveränderlichen Abstand der Schneiden d, d'
von einander; e, e' die Längen der Cylinder c, c'; id, v' die Dicken
der eingeschobenen Keile an der Berührungsstelle, und 1' die Länge
der Messstange in bei dieser Vergleichung: so ist offenbar
A = 1' + e + e' -f u' + v'.
Für eine zweite Messstange von der Länge 1" hat man, wenn u", v"
die Keildicken vorstellen:
A = 1" + e -f- e' -j- u 1 -f- v",
und hieraus den Längen unterschied der beiden Stangen
1' — 1'' = (u" + v ") — (u' + v') .... (129)
gleich der Differenz der Ordinatensummen wie bei dem Schwerd’-
schen Comparator. Es lassen sich also die Stangen leicht unter sich
vergleichen, wenn die Keile genau bestimmt sind; aber ihre abso
lute Länge erfordert eine Vergleichung mit dem Normalmasse. Kessel
hatte hiezu eine Toise, welche, da die Messstangen zwei Toisen lang
waren, einmal abgeschoben werden musste. Dieses Abschieben kann
iii derselben Weise wie das des Meters, den Schwerd zur Abgleiclnmg
seiner Messstangen benützte, (Seite 308), geschehen: die vorstehende
Figur gibt davon einen Begriff, wenn man sich statt der Messstange
m zweimal die Normaltoise gesetzt denkt. Bessel’s Verfahren wich
zwar in der Ausführung von dem Schwerd’schen etwas ab, dem
Wesen nach aber war es von diesem nicht verschieden. Wir wer
den es daher nicht weiter beschreiben, sondern sofort die Resultate
anführen, welche nach oft wiederholten und mit den vorausgegan
genen Abgleichungen verbundenen Versuchen und Rechnungen dar
aus hervorgingen. Bezeichnen nämlich a,, a 2 , a 3 , a 4 die durch die
Keile gemessenen und in Duodecimal Ihnen ausgedrückten Abstände