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jene, welche von dem vorderen Brennpunkte des Objec-
tivs an gezählt werden, den Lattenabschnitten genau pro
portional sind.
Da die Brennweite f des Objectivs und der Fädenabstand b an
einem und demselben Fernrohre constante Grössen sind, so kann
man das Verhältniss von f : b = c setzen; und da ferner die Dreh-
axe des Fernrohrs sehr nahe um die halbe Brennweite des Objectivs
von diesem absteht, so wird, wenn man auf beiden Seiten der Glei
chungen (134) '/ 2 f addirt und die Lattenentfernung a + y 2 f = e setzt-
e = ch -f 1,5 f (135)
Sind die constanten Grössen c und f genau bekannt, so kann man
nach dieser Gleichung die den Entfernungen e entsprechenden Lattenab
schnitte h berechnen ; kennt man aber c und f nicht mit hinreichender Ge
nauigkeit, so können sie dadurch bestimmt werden, dass man mit Sorg
falt die zu zwei genau abgemessenen Entfernungen e' und e" gehörigen
Lattenabschnitte ld und h" beobachtet und aus den beiden Gleichungen
e' = cid + 1,5 f
e" = ch" + l,5f
<lie Werthe von c und f sucht. Es bedarf wohl kaum der Erinne
rung, dass es gut ist, mehr als zwei Werthe von e und h zn messen,
aus je zwei Gleichungen c und f zu bestimmen und aus den so er
haltenen Werthen von c so wie aus denen von f das Mittel zu neh
men, oder, wenn man Lust dazu hat, die bessten Werthe von c und 1
durch die Methode der kleinsten Quadrate zu suchen. Wir werden
von nun an die Constanten c und 1,5 f = d als gegebene Grössen
ansehen und sofort mit Hilfe der Gleichung
e = c h -j- d (136)
die Theilung der Latte näher bestimmen.
Heissen h n h 2 , h 3 , h 4 ,.... die zu e,, e 2 , e 3 , e 4 .... gehörigen
Lattenabschnitte, so finden die Gleichungen statt:
e t = ch, -f d, e 2 = ch 2 -f d, e 3 = ch 3 + d, e 4 = ch 4 -f- d u. s. f.
Zieht man immer die vorhergehende Gleichung von der folgenden
ab, so erhält man die nachstehenden Gleichungen:
e 2~ e i = c(h 2 — hi), e 3 — e 2 = c(h 3 — h 2 ), e 4 — e 3 = c,(h 4 —h 3 )u.s.t.
Sind die Längenunterschiede e 2 — e 4 , e 3 — e 2 , e 4 — e 3 u. s. w. ein
ander gleich, so müssen auch die Abschnittsdifferenzen h 2 — h,, h 3 — h 2 ,
h 4 — h 3 u. s. w. unter sich gleich seyn. Hieraus geht hervor, dass
die Distanzlatte, auch wenn die Entfernungen auf die