Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (Bd. 1)

und elastischen Flüssigkeit in einer Röhre oder die Libellen. Hier 
nach kann man die Nivellirwerkzeuge in Pendel-, Röhren- und Li 
belleninstrumente eintheilen. Jede dieser drei Gattungen von Instru 
menten hat verschiedene Arten; wir werden aber nur die gebräuch 
lichsten davon beschreiben, nachdem zuvor die Nivellirlatten betrachtet 
worden sind, welche bei keinem Nivellirapparate entbehrt werden 
können. 
Nivellirlatten. 
§. 189. 
Es sind zwei Arten von Nivellirlatten gebräuchlich: bei der 
einen lässt sich eine runde oder viereckige Tafel von 8 bis 10 Zoll 
Durchmesser an einer eingetlieilten Stange so verschieben, dass ihr 
Mittelpunkt in die Ziellinie kommt, während die andere Art von 
Nivellirlatten eine Zieltafel nicht besitzt, sondern die Visirhöhe durch 
das Fernrohr unmittelbar abzulesen gestattet. Die Nivellirlatten mit 
Zieltafeln nennt man auch Schiebelatten und jene ohne Ziel tafeln 
Reichenbach’sche Nivellirlatten, weil letztere zuerst von 
Reichenbach angewendet wurden. Die Schiebelatten sind jetzt fast 
nur mehr bei den Nivellirinstrumenten mit Dioptern in Gebrauch, 
da die Reichenbach’schen Latten bei feineren mit Fernrohr versehe 
nen Nivellirinstrumenten den grossen Vortheil gewähren, dass der 
Geometer das Ablesen der Visirhöhe nicht dem Gehilfen, welcher 
die Latte hält und die Tafel verschiebt, zu überlassen braucht, son 
dern selbst vornehmen kann, wodurch er nicht bloss von dessen 
Geschicklichkeit unabhängig wird, sondern auch an Zeit gewinnt, 
indem das Einrichten der Zielscheibe wegfällt. 
§. 190. 
Nivellirlatten mit Zielscheiben. 
Eine zweckmässige Einrichtung dieser Latten zeigen die Fig. 204 
und 205, welche die Stampfer’sche Nivellirlatte von der Vorder- 
und Rückseite darstellen: B F ist eine vierseitig prismatische 0',2 
breite, O'/i dicke und 12 Fuss hohe Stange aus gut getrocknetem 
Tannenholze, welche zum Schutze gegen das Schwinden mit Oel 
getränkt und angestrichen ist. Längs dieser Stange lässt sich die 
Zieltafel v mittelst der Hülse g verschieben und durch die Druck 
schraube s feststellen, sobald sie die richtige Höhe erlangt hat. Die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.