/
394
stattfinden, da man sofort einsieht, dass durch das Verfahren zu
Nr. 3 die Libellenaxe unmittelbar nur mit der obersten Seite der
durch die Ringe bestimmten Kegel- oder Cylin der fläche parallel ge
stellt wird und erst dann mit der Absehlinie parallel läuft, wenn
die beiden Ringe wirklich in einer Cylinderfläche liegen. Ist letz
teres der Fall, so ist klar, dass man das Fernrohr sammt der Li
belle, nachdem diese zum Einspielen gebracht ist und die Prüfungen
1 bis 3 vorausgegangen sind, in seinem Lager umsetzen kann, ohne
dadurch eine Aenderung in dem Stande der Luftblase zu bewirken.
Hat dagegen der eine Ring einen grösseren Durchmesser als der
andere und man bringt die Libelle zum Einspielen, so wird dieselbe
nach dem gemeinschaftlichen Umsetzen mit dem Fernrohre einen
Ausschlag zeigen, der dem doppelten Neigungswinkel der Ringaxe
gegen die Libellenaxe entspricht.
Fig. 220.
■V'
Denn stellen in Fig. 220 die Linien mo, m'n' die beiden Ring
durchmesser d, d' und uv, wz die Axen der Libelle und des Fern
rohrs vor, so ist in Folge der Berichtigungen zu Nr. 1 und 3 offen
bar uv parallel zu mm', und der Neigungswinkel bwc = rp beider
Axen ergibt sich aus der Gleichung
t d - 2e - > ( 169 )
wenn man die Entfernung der Ringe m m' = e setzt, Wird das
Fernrohr sammt der Libelle umgelegt, an dem Lager on' aber nichts
geändert, so nimmt die Linie mm' die Lage m° m" und uv die
Lage u' v' an, wobei n'm° = om = d, om" = n'm' = d' und m°u'
= mu = m"v' = um = vm' ist. Man entnimmt nun leicht aus der
Figur, dass der Neigungswinkel (v'au = ip) der Libellenaxe v'a
gegen den Horizont =2rp ist, und dass somit der Ausschlag der
Luftblase den doppelten Fehler rp anzeigt, w. z. b. w.