Fortsetzung- der Aderhaut und hat in der Mitte ein kleines Loch,
das die Pupille oder Augenöffnung heisst. Die beiden durch die
Iris geschiedenen Theile des Augapfels sind mit durchsichtigen Flüs
sigkeiten ausgefüllt, von denen die in der Vorderkammer (k) die
wässrige Feuchtigkeit (humor aqueus) und die in der Hinterkammer
(k') die Glasfeuchtigkeit (humor vitreus) genannt wird. Zwischen
beiden, in einer häutigen durchsichtigen Kapsel, welche von den
Augenlidergeweben (e, e) gehalten wird, befindet sich ein durchsich
tiger fester Körper (1), der die Krystalllinse heisst. Diese Linse
ist nach Innen stärker gebogen als nach Aussen, indem der Halb
messer der Vorderfläche durchschnittlich 0,5 und jener der Hinter
fläche 0,4 Pariser Linien beträgt.
§• 16.
Hergang beim Sehen.
Fie. 2.
Stellt D in Fig. 2 einen leuchtenden Punkt vor, der in der
Augenaxe (D d) liegt, so dringt der von jenem Punkte ausgehende
Strahlenkegel nur zum Theil in das Auge. Es wird nämlich alles
ausserhalb der Hornhaut (a c b) auffallende Licht, wegen der Un
durchsichtigkeit der harten Haut, zerstreut und das zwischen a und
b eindringende Licht erleidet zunächst durch die wässerige Feuch
tigkeit in der Vorderkammer eine Brechung gegen die Axe hin
(Dud, Dvd). Von den so ge
brochenen Strahlen trifft ein
Theil auf die Iris und macht
ihre Farbe und ihr Gefüge sicht
bar, während der andere durch
die Pupille zur Krystalllinse ge
langt, wo er eine zweite Bre
chung erfährt, auf die eine
dritte von Seite der Glasfeuchtigkeit folgt. Durch diese verschiedenen
Brechungen werden die durch die Linse dringenden Strahlen in dem
Punkte d der Netzhaut zu einem Bilde von D vereinigt, wenn das
Auge gesund ist und seine Entfernung vom Punkte D wenigstens acht
Zolle beträgt. Bei kleinerer Entfernung des leuchtenden Punktes,
oder wenn das Auge weit- oder kurzsichtig wäre, würde das Bild d
hinter oder vor der Netzhaut, also nicht auf ihr liegen. In gleicher
Weise erzeugt sich von dem Punkte E, der ausserhalb der Axe liegt,