Carl Maximilian Bauernfeind,
Professor an der königlichen polytechnischen und der Ingenieur-Schule in München.
4 Lieferungen in Folio.
Preis einer Lieferung fl. 2. 42 kr. oder Rthlr. 1. 18 Ngr.
Preis des ganzen aus 6 Bogen Einleitung und 52 Vorlegeblättern
bestehenden Werkes fl. 10. 48 kr. oder Rthlr. 6. 12 Ngr.
Die Vorlegeblätter zur Brückenbaukunde von C. M. Bauern feind behandeln nur solche
Gegenstände, welche sich auf daf Entwerfen und Ausführen von Brücken jeder Art beziehen und
zu ihrem Verständnis« graphische'Darstellungen erfordern. Sie sind eben so sehr Musterblätter für
die graphische Behandlung altei auf den Brückenbau bezüglichen Gegenstände, und daher sind die
zum Tneil colorirten Zeichnungen mit einer gorgfalt behandelt , welche für technische Zwecke in
diesem Maasse bisher nicht angewandt wurde-. Diesen Bestimmungen gemäss bildhn zwar die
Zeichnungen den Haupttheil des Werkes, es gehen ihnen aber auch Erläuterungen zur Seite, welche
die Constructionen erst zur rechten Anschauung und Einsicht bringen. In den Erläuterungen wur
den alle wissenschaftlichen Erörterungen vermieden, wohl aber genaue Beschreibungen der dar
gestellten Gegenstände und bündige Darlegungen zuverlässiger Ergebnisse der Theorie und Er
fahrung gegeben.
Demnach sind die »Vorlegeblätter« als eine praktische Ergänzung aller Lehrbücher und
Vorträge über Brückenbaukunde zu betrachten, und vorzüglich geeignet in der Schule den Unter
richt im Construiren und Entwerfen zu unterstützen und zu fördern, ausserhalb der Schule aber
als Rathgeber und Helfer in allen den Fällen zu dienen wo es sich um die Anlage neuer, oder das
Umbauen alter, Brücken, oder um die genaue Kenntnis« der Details der vorhandenen Brücken
systeme handelt. Dieser Zweck wird um so gewisser erreicht werden, als den eigentlichen mit
Text versehenen Vorlegeblättern eine mehrere Bogen umfassende Einleitung vorausgeht, welche
nebst den allgemeinen Grundsätzen und Rogeih für das Construiren und Entwerfen die zur Bestim
mung der Ilauptdimensionen eines Bauwerks nöthigen Formeln und ausserdom mehrere für den
Bautechniker sehr wichtige Tabellen enthält.
Von den 52 Blättern des ganzen Werkes behandeln die 2 ersteren den Steinverband der
Ziegel und Quader 7 und die folgenden 5 Blätter, ausführlicher als in irgend einem Lehrbuche, den
Steinschnitt der Stütz- oder Futtermauern, der ßrückenflügel, der geraden und schiefen Brücken
gewölbe. Die nächsten 3 Blätter enthalten sowohl die einfachen als die zu Häng- und Spreng-
werken dienenden Holzverbindungen, und weitere 3 Blätter bringen zum erstenmale in dieser
Vollständigkeit die Details der Verbindungen von Guss- und Schmiedeeisen in allen bei dem
Brückenbaue verkommenden Formen- Die hierauf folgenden 5 Blätter behandeln mit grosser Aus
führlichkeit die z • allen Arten der Fundirung des Mauerwerks erforderlichen Constructionen, wäh
rend die an diese sich anreihenden 5 Blätter verschiedene Bau-, Versetz- und Lehrgerüste ent
halten. Mit dem 24. Blatte beginnt erst die Darstellung ganzer Brücken, und es umfassen die
Blätter von Nr. 24 bis 32 sechs ausgeführte hölzerne Balken-Sprengwerk- und Fachwerkbrücken;
die Blätter von Nr. 33 bis 45 bringen mehrere ebenfalls ausgeführte gusseiserne Bogen- und Röhren
brücken und schmiedeiserne Balken-, Drath- und Kettenbrücken mit den ausführlichsten Einzeln-
heiten; die letzten Blätter endlich von Nr. 46 bis 52 stellen mehrere gerade und schiefe steinerne
Brücken für Strassen, Eisenbahnen und Canäle dar, und enthalten eine Zusammenstellung von ver
schiedenen bei Brücken angewendeten oder anzuwendenden Gesims- und Geländerformen. Unter
den ausgewählten Brücken finden sich die neuesten, ohne Ausschluss der älteren; bei ihrer Auswahl
wurde nicht sowohl auf ihre Grösse und die Wichtigkeit, welche sie in den Augen des Publicums
haben, als darauf gesehen, ob sie jüngeren Technikern als Muster dienen können, oder ob sie sich
wegen ihrer ungewöhnlich grossen Dimensionen nicht besser für Specialwerke als für Vorlegeblätter
eignen, in denen sie einen sehr grossen Raum einnehmen, ohne eine verhältnissmässige Belehrung
zu gewähren.
Im Jahre 1856 werden nach demselben Plane „Vorlegeblätter für den Strassen-
und Eisenbahnbau“ erscheinen.
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