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Fix. 7.
. §. 28.
Prismatische Spiegel.
Wir nennen diejenigen Spiegel prismatisch, deren ebene Seiten
flächen unter einem kleinen Winkel («) gegen einander geneigt sind,
und untersuchen ihre Wirkungsweise in der Absicht, sie mit den
eben betrachteten Parallelspiegeln zu vergleichen und diejenigen
Folgerungen daraus zu ziehen, welche für die mit Spiegeln ver
sehenen Messinstrumente von Wichtigkeit sind.
Es sey A B C D in Fig. 7
ein Durchschnitt des Spie
gels mit einer Ebene, welche
zur Schnittlinie der beiden
Spiegelebenen AB, CD senk
recht steht, und die Licht
strahlen EF, EJ mögen in
dieser Durchschnittsebene
liegen. Von diesen zwei
Linien vertrete E F diejeni
gen Lichtstrahlen, welche
nach ihrem Gange durch
den Spiegel bei E' in das Auge gelangen, und EJ jene, welche
durch Zurückwerfung auf der Vorderiläche AB nach E' kommen.
Der nicht in das Glas eindringende Strahl E J wird unter dem Ein
fallswinkel e‘ von der Ebene A B zurückgeworfen und gibt in der
Richtung EM ein Bild e' des leuchtenden Punktes E. Der eindrin
gende Strahl macht nach dem im vorhergehenden Paragraph er
klärten Vorgänge den Weg E F G F' E' und liefert in der Richtung
E'F' das Hauptbild e.
Von dem nach E F einfallenden und nach G F' zurückgewor
fenen Lichte wird nur ein Theil bei F' austreten, ein anderer aber
wieder auf C D und von hier auf A B so zurückgeworfen werden,
wie bei dem Parallelspiegel erklärt wurde. Es entstehen also auch
hier mehrere Nebenbilder von E, sie sind aber so schwach, dass
sie gegen das durch erstmaliges Zurückwerfen auf C D erzeugte
Hauptbild e verschwinden und desshalb nicht weiter in Betracht
kommen.
Es Hesse sich auch hier wie bei dem Parallelspiegel der Winkel
oE' e' = (f ausdrücken, um welchen die Bilder e und e' auseinander