Man wird nun in der Richtung UT des austretenden Strahls das
Bild P' von P erblicken, und man entnimmt sofort aus der Figur,
dass der Winkel
UWV = ca = 90° 4- e — «' = 90” .... (13)
ist und von dem Einfallswinkel e gar nicht abhängt, der von 0 bis 90°
jeden beliebigen Werth haben kann, aber nicht negativ werden darf,
weil sonst der durch Gleichung (12) bezeichnete Fall einträte,
welcher co = y 1 = 90° — 2«' liefern würde. Das in Gleichung (13)
enthaltene Ergebniss lässt sich so ausdrücken: Alle auf eine Ka
thetenfläche eines gleichschenkl ich-rechtwinklichen
Prisma fallenden Lichtstrahlen, welche zweimal ge
brochen und zweimal zurückgeworfen werden, bilden
nach ihrem Austritte aus der zweiten Kathetenfläche
mit ihrer anfänglichen Richtu ng einen rechten Winkel.
*
§. 31.
Vierseitige Glasprismen.
Von den vierseitigen Glasprismen lässt sich dasjenige zu Mess
instrumenten anwenden, dessen Querschnitt A B C D der vierte
Theil eines durch zwei senkrechte Durchmesser getheilten regel
mässigen Achtecks ist und den man, wie in der folgenden Figur,
erhält, wenn man über dem rechten Winkel B einen Kreisbogen
ADC beschreibt, denselben halbirt und die Sehnen AD, CD zieht.
In diesem Viereck ist Winkel CD A = 135° und BAD = BCD = 67°,5.
Stellt KI einen in der
Ebene des senkrechten Schnit
tes A B C D liegenden Licht
strahl vor, welcher gegen das
Loth in I und unter dem Win
kel s einfällt, so wird er nach
IH gebrochen, wobei LIH =
ß = dem Brechungswinkel
* ist, der sich aus sin e =
n sin ß finden lässt. Der Strahl
IH bildet mit dem Lothe in
H einen Winkel ö = 67°,5 -f ß
und wird folglich total re-
flectirt. In G angekommen
Fig. 10.